Dobrindt kritisiert Zeitplan für CDU-Neuaufstellung als „abwegig“

Erst im Sommer will die CDU die Kanzler-Frage klären - gewählt soll auf dem Parteitag im Dezember werden. So sieht der Zeitplan von CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer aus. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt nennt den Plan "abwegig".
Titelbild
Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag.Foto: Carsten Rehder/dpa
Epoch Times11. Februar 2020

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat den Zeitplan von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer für die personelle Neuaufstellung ihrer Partei als „abwegig“ kritisiert. Bei der CDU gebe es eine „offene Führungsfrage“, die schnell geklärt werden müsse, sagte Dobrindt am Dienstag in Berlin. Das Vorhaben, erst im Sommer den Kanzlerkandidaten zu benennen und beim Parteitag im Dezember den neuen Parteichef zu wählen, sei „kein Zeitplan, der eine Chance auf Umsetzung hat“.

Dies sei eine „idealisierte Vorstellung“ für die Lösung der Führungsfrage bei der CDU, kritisierte Dobrindt. „Ich halte diese idealisierte Vorstellung für abwegig.“ Es müsse nun „eine Beschleunigung“ bei der Klärung der Personalfragen bei der CDU geben. „Die CDU muss jetzt die Entscheidung treffen, ob sie die Kraft hat, sich zu erneuern“, sagte Dobrindt. Die von Kramp-Karrenbauer vorgeschlagene Zeitschiene halte er für „nicht sinnvoll“.

Der Landesgruppenchef betonte, dass die CSU keinen neuen Streit mit der Schwesterpartei CDU entfachen wolle. Ihre Ratschläge zur Neuaufstellung der CDU seien getrieben von „großer Sorge“, beteuerte er. „Die CSU will positiv in die CDU hineinwirken.“ Je länger die Findungsphase bei der CDU dauere, „desto länger wird man vom politischen Wettbewerber mit Kommentaren belegt“, warnte er. Hier sehe er „ein gewaltiges Potenzial an Häme“.

Dobrindt wollte sich auch nicht Kramp-Karrenbauers Empfehlung zu eigen machen, CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur in eine Hand zu legen. „Es gibt keine fixe Regel, die sagt, es müsse immer in einer Hand sein“, sagte er. Auch andere Führungsmodelle hätten eine Chance, wenn der politische Wille dafür da ist.

Kramp-Karrenbauer hatte am Montag überraschend erklärt, dass sie auf die Kanzlerkandidatur verzichte und bis Jahresende auch den Parteivorsitz abgeben wolle. Die K-Frage solle im Sommer geklärt werden, und der Kandidat solle dann auf dem regulären Parteitag im Dezember auch zum CDU-Vorsitzenden gewählt werden. Das CDU-Präsidium stimmte Kramp-Karrenbauers Vorschlag am Montag zu. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion