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"Alleinige Orientierung an den Zahlen nicht gerecht"

FDP-Chef Lindner fordert Debatte: "Raster der Inzidenzen von 35 und 50 ist längst zu grob"

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Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender im Bundestag und Parteivorsitzender der FDP.

Foto: Kay Nietfeld/dpa/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Christian Lindner hat angesichts wieder steigender Zahlen der positiven Corona-Tests eine Debatte über die Sinnhaftigkeit des jüngst angestrebten Inzidenzwertes von unter 35 zur Lockerung des öffentlichen Lebens gefordert.
„Die alleinige Orientierung an den Zahlen 35 oder 50 wird dem Pandemiegeschehen nicht gerecht“, sagte Lindner dem „Spiegel“.
Je mehr Tests zur Verfügung stünden und je mehr Menschen mit hohem Risiko einer schweren Erkrankung geimpft seien, desto weniger sagten diese Zahlen alleine etwas aus.
Um Maßnahmen verhältnismäßig zu gestalten, müssten auch andere Messgrößen betrachtet werden, sagte er. „Wichtig ist zum Beispiel zu wissen, welche Altersgruppen sich infizieren, wie die Auslastung der Intensivstationen ist und wie tatsächlich die Nachverfolgung von Infektionsketten gelingt“, so Lindner weiter.
„Das Raster der Inzidenzen von 35 und 50 ist dafür längst zu grob“, zeigte sich Lindner überzeugt.
Bund und Länder hatten kürzlich beschlossen, Lockerungen des öffentlichen Lebens erst ab einem stabilen Inzidenzwert unter 35 zu ermöglichen. Die Inzidenzwerte bezeichnen die Zahl der positiven Tests innerhalb einer Sieben-Tage-Woche gemessen auf 100.000 Einwohner.
Die Inzidenzwerte sind jüngst wieder angestiegen und entfernen sich von der Zahl 50. Auch in der Großen Koalition hat eine Debatte über die Inzidenzwerte bereits begonnen. Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, sagte dem „Spiegel“, fast alle EU-Staaten hätten weitere Kriterien. „Die brauchen wir auch. Außerdem muss viel klarer sein, was wann eingeschränkt werden darf“, so der SPD-Politiker. (dts)

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