Reker: Vertrauen zur Kölner Polizei „erheblich erschüttert“

"Dass ich diese Informationen, insbesondere zur Herkunft von ermittelten Beteiligten aus der Gruppe der Täter erst aus den heutigen Medien entnehmen kann, kann ich als Oberbürgermeisterin dieser Stadt nicht akzeptieren."
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Rekke bei der Pressekonferenz am 05.01.16.Foto: Getty Images
Epoch Times8. Januar 2016

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich nach den Übergriffen in der Silvesternacht von der Kölner Polizei distanziert: Das Vertrauensverhältnis zur Polizeiführung sei "erheblich erschüttert", erklärte Reker am Freitag. "Internen Berichte und Schilderungen aus Polizeikreisen, die gestern Abend und heute in der Medienberichterstattung wiedergegeben werden, lassen für mich den Schluss zu, dass die Polizei intern bereits seit Tagen über ein wesentlich differenzierteres Bild zur Lage am Silvesterabend und zur Herkunft von möglichen Tatverdächtigen verfügt, als mir dieses auf meine Nachfragen durch die Kölner Polizeiführung bislang vermittelt worden ist. Dieses Lagebild stammt ausweislich aus den Erkenntnissen der Polizeibeamten, die an diesem Abend eingesetzt gewesen sind und die unter den gegebenen Umständen sicherlich ihr Bestes geleistet haben, um die katastrophale Lage am Hauptbahnhof in den Griff zu bekommen."

Dazu habe es den eingesetzten Kräften jedoch "ganz offensichtlich sowohl an der nötigen personellen Unterstützung und Führung als auch an technischen Einsatzmitteln gefehlt", so Reker. "Dass ich diese Informationen, insbesondere zur Herkunft von ermittelten Beteiligten aus der Gruppe der Täter erst aus den heutigen Medien entnehmen kann, kann ich als Oberbürgermeisterin dieser Stadt nicht akzeptieren."

Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers wies unterdessen Vorwürfe, die Herkunft von Verdächtigen vertuscht zu haben, als "vollkommen abstrus" zurück. "Meine Mitarbeiter und ich haben seit der von mir initiierten Pressekonferenz am 3. Januar mehrfach öffentlich betont, dass Polizistinnen und Polizisten während des Silvestereinsatzes im Bereich des Bahnhofsvorplatzes eine Vielzahl von Personen kontrolliert haben", so Albers. "Ich habe immer wieder verdeutlicht, dass sich viele der von diesen Maßnahmen Betroffenen mit vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ausgestellten Dokumenten auswiesen. Ich habe stets erklärt, dass die von den Polizistinnen und Polizisten kontrollierten Männer nicht zwangsläufig auch die Täter der schrecklichen Übergriffe sein müssen", betonte der Kölner Polizeipräsident. "Solange die Polizei Menschen keine durch Fakten gestützten Tatvorwürfe machen kann, gilt hier in Deutschland die Unschuldsvermutung."

(dts Nachrichtenagentur)



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