Flucht aus Deutschland – „Wäre lieber im Meer ertrunken“

Nach Deutschland geflüchtete Iraker kehren vermehrt zurück in die Heimat. Viele sind wegen des langen Wartens bei Behörden und wegen den Zuständen in den Erstaufnahmeeinrichtungen wirklich frustriert.
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SymbolfotoFoto: ALI AL-SAADI/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Februar 2016

Immer länger werden die Schlangen am Schalter der Iraqi Airways am Berliner Flughafen Tegel. Irakische Asylbewerber wollen wieder zurück in die Heimat, berichtet "Focus".

Wenn er wieder in Bagdad sei, würde er "auf die Knie fallen und den Boden küssen", sagte ein Mann in der Schlange vor dem Flughafenschalter gegenüber der Zeitung. Viele Flüchtlinge seien frustriert von langsamen Asylverfahren und den schlechten Lebensbedingungen in den Asyllagern, berichtet das Medium weiter.

Vor allem das lange Warten bei Behörden, wie vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin, würde die Asylbewerber frustrieren.

"Ich wünschte, ich wäre nie nach Deutschland gekommen. Wären wir lieber im Mittelmeer ertrunken", sagt eine Frau, die ebenfalls vor dem Schalter der Luftfahrtgesellschaft ansteht.

Seit September steigt die Anzahl freiwilliger Ausreisen von Irakern an, was auch von offizieller Seite bestätigt wurde. Desillusioniert und frustriert seinen viele der Rückkehrer, berichtet auch die ARD.

Ein irakischer Jugendlicher erzählt gegenüber dem Fernsehsender: Ihn hätten vor allem die Verhältnisse im Zeltlager gestört, es habe dort extrem gestunken. Er sei sich wie in einem Gefängnis vorgekommen. Alles sei kontrolliert worden. 180 Euro habe er bekommen, aber eine Schachtel Zigaretten hätte schon 6 Euro gekostet. Man habe ihm gesagt, in Deutschland bekäme er Arbeit, gutes Geld, eine Wohnung … nichts davon habe er bekommen, so der irakische Jugendliche, gegenüber der ARD.

Um nach Deutschland zu kommen habe er seine ganzen Ersparnisse, 6.000 Euro, aufgebraucht. In der Heimat zurück werde er sich auf Arbeitssuche machen. Den Rückflug habe seine Familie bezahlt, so der Jugendliche. (dk)



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