Flüchtlingsunterkunft mit Brandsätzen beworfen

Ein Asylbewerberheim in Leipzig ist Ziel eines Brandanschlages geworden. Der Schaden ist laut Polizei gering. Der Zeitpunkt der Attacke weckt Erinnerungen.
Ein Absperrband mit der Aufschrift «Polizeiabsperrung» vor einem Polizeiwagen (Symbolbild).
Ein Absperrband mit der Aufschrift «Polizeiabsperrung» vor einem Polizeiwagen (Symbolbild).Foto: David Inderlied/dpa
Epoch Times27. August 2022

Unbekannte verübten auf eine Flüchtlingsunterkunft in Leipzig einen Brandanschlag. Die Täter warfen in der Nacht zum Samstag mehrere Brandsätze gegen eine Hauswand, wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilte.

Sicherheitskräfte hätten „ein punktuelles Feuer“ sehr schnell löschen können, sodass nur ein geringer Schaden entstanden sei. Es gab keine Verletzten. Das sächsische Innenministerium kündigte daraufhin eine verstärkte Bewachung aller Asylbewerberunterkünfte an.

Der Angriff ereignete sich am Ende einer Woche, in der vielfach an die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren erinnert wurde. Im August 1992 hatten Anwohner und Neonazis unter dem Applaus Tausender Schaulustiger die Zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende und ein Wohnheim für vietnamesische Arbeiter angegriffen und teils in Brand gesetzt.

Ermittler bitten zum Zeugenhinweise

Das sächsische LKA konnte zunächst keine Angaben zu den Tätern in Leipzig machen. Die Ermittler baten um Zeugenhinweise. Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. Die „Task Force Gewalt“ im Landeskriminalamt habe die Ermittlungen übernommen. Der Verdacht laute auf versuchte, besonders schwere Brandstiftung.

Innenminister Armin Schuster (CDU) nannte es ein Alarmzeichen, „dass solch menschenverachtende Straftaten nicht der Vergangenheit angehören“. Es sei auch den umsichtigen Sicherheitskräften der Unterkunft zu verdanken, dass keine Menschen zu Schaden gekommen und nur geringer Sachschaden entstanden sei, erklärte der CDU-Politiker in einen Tweet.

Die Gemeinschaftsunterkunft befindet sich in einem Plattenbau im Stadtteil Lausen-Grünau. Laut Stadt Leipzig hat sie 225 Plätze. (dpa/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion