Alles andere als komisch: Gewerkschaft der Polizei verurteilt Angriffe von „Horror-Clowns“

Die Gewerkschaft der Polizei hat die jüngsten Angriffe sogenannter Horror-Clowns in Deutschland verurteilt. "Das sind schwerste Straftaten", sagte GdP-Chef Oliver Malchow.
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Gefährliche Clowns: Nicht eben wenige Polizisten mit Pferden, Tränengas und Kabelbindern machen einen Mann unschädlich, der gegen Donald Trump protestieren wollte.Foto:  Bob Riha/dpa
Epoch Times23. Oktober 2016

Sogenannte Horrorclowns haben auch am Wochenende in mehreren deutschen Städten Schrecken verbreitet. Die Taten reichten von einem womöglich harmlos gedachten Erschrecken bis hin zu erheblichen Straftaten wie Körperverletzung und Diebstahl. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, warf den „Horror-Clowns“ „schwerste Straftaten“ vor.

Das Phänomen von Horror- oder auch Grusel-Clowns, die ahnungslose Passanten erschrecken, war vor einiger Zeit zunächst in den USA aufgetaucht, auch aus Großbritannien, Schweden und Deutschland wurden zuletzt vermehrt Fälle gemeldet.

In Duisburg tauchten laut Polizei am Samstagabend zwei mit Horror-Clownmasken verkleidete Männer auf dem Schulhof einer Gesamtschule auf und erschreckten zunächst dort anwesende Kinder. Nachdem diese sich Hilfe bei zwei Erwachsenen suchten, schlug einer der Clowns wohl mit einem Baseballschläger auf einen 30-jährigen Helfer ein. Dieser musste sich im Krankenhaus behandeln lassen.

Auch in Köln endete ein Clown-Übergriff im Krankenhaus. Bei einer Rangelei mit zwei Clowns erlitt ein 27-Jähriger Schnittverletzungen, weil einer der verkleideten Männer ein Messer in der Hand gehalten hatte. Nach Auffassung des Geschädigten handelte es sich aber nicht um eine absichtliche Verletzung.

Auch in Essen, im schwäbischen Sulz am Neckar und im westfälischen Ahaus meldete die Polizei Zwischenfälle mit Horror-Clowns, die aber letztlich ohne größere Folgen blieben. In Bremen und Berlin versuchten dagegen Täter im Schutz der Maske, Passanten zu berauben. In Bremen schlug ein 21-Jähriger einem der Diebe aber direkt ins Gesicht und brachte sie so zur Flucht. In Berlin konnte sich ein 27-Jähriger ebenfalls mit leichten Verletzungen zwei Diebes-Clowns erwehren.

In Rostock meldete die Polizei ebenfalls zwei Clown-Angriffe. Einmal versuchte ein Maskierter einen 22 Jahre alten Mann und seine 20-jährige Begleiterin mit Farbe zu besprühen, im anderen Fall lief ein „Horror-Clown“ mit einem Baseballschläger in der Hand laut schreiend auf einen 26-Jährigen zu.

Auch in Aachen ereigneten sich am frühen Samstagmorgen binnen weniger Stunden zwei Vorfälle. Im ersten Fall sprang nach Polizeiangaben ein Täter aus einem Gebüsch und erschreckte einen 21-jährigen Fahrradfahrer, der daraufhin stürzte und in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Ein 18-Jähriger sei von einem „Horror-Clown“ mit einem langen Gegenstand in der Hand verfolgt worden.

In Aschaffenburg konnte die Polizei einen 21 Jahre alten Mann fassen, kurz nachdem er zwei junge Frauen in einer Grünanlage erschreckt hatte. Gegen den „Horror-Clown“ sei ein Verfahren wegen Nötigung eingeleitet worden. Die unterfränkische Polizei warnte Nachahmer und drohte erhebliche strafrechtliche Konsequenzen an. Abhängig vom Gesundheitszustand seien die Folgen für die Erschreckten nicht absehbar.

GdP-Chef Malchow sagte den „Ruhr Nachrichten“, die Übergriffe seien „alles andere als komisch“. „Das sind schwerste Straftaten.“ Wer bereit sei, jemandem Todesangst einzujagen und mit Messer oder Kettensäge auf Menschen loszugehen, der nehme Verletzungen oder gar den Tod seines Opfers in Kauf, erklärte der GdP-Chef. Wenn Menschen sich bedrängt und eingeschüchtert fühlten, könne das als Körperverletzung verfolgt werden.

ran/gw



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