Gewerkschaften fordern mehr Geld für Erziehungskräfte

Kita-Erzieherinnen und -Erzieher haben in der Pandemie oft besonders viel geleistet - Tarifverhandlungen für ihr Einkommen lagen zu der Zeit allerdings auf Eis. Jetzt wird wieder verhandelt.
Eine Erzieherin spielt in einer Kita mit Kindern: Der Beamtenbund dbb fordert eine Aufwertung des Berufsfelds.
Eine Erzieherin spielt in einer Kita mit Kindern: Der Beamtenbund dbb fordert eine Aufwertung des Berufsfelds.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times25. Februar 2022

Vor der Fortsetzung der Tarifrunde für die kommunalen Kita-Erziehungskräfte in Deutschland hat der Beamtenbund dbb die Kommunen zu Zugeständnissen aufgefordert.

Es reiche nicht, den Beschäftigten nur aufmunternd auf die Schulter zu klopfen, sagte dbb-Chef Ulrich Silberbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sonst komme zu den Problemen bei der Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften noch dazu, dass viele Beschäftigte über kurz oder lang den Job wechselten.

Gewerkschaften und Arbeitgeber verhandeln heute in Potsdam wieder über die Einkommen von Kita-Erzieherinnen und -Erziehern und Angehörigen anderer sozialer Berufe. Mit der Tarifrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst im kommunalen Bereich werden Gespräche wieder aufgenommen, die pandemiebedingt im März 2020 unterbrochen worden waren.

Betroffen sind rund 330.000 Kita-Erziehungskräfte und andere Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst. Die Gewerkschaften Verdi und dbb verlangen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels und stärkere finanzielle Anerkennung.

Streik nicht ausgeschlossen

Vor allem geht es um Verbesserungen bei der Eingruppierung der Beschäftigten. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte den Gewerkschaftsforderungen entgegengehalten, die Entgelte der kommunalen Beschäftigten lägen bereits meist über den Entgelten bei anderen Trägern im Sozial- und Erziehungsdienst.

Die VKA warnte vor Kosten allein bei einer Realisierung einiger der Forderungen von mindestens einer halben Milliarde Euro. Etliche Forderungen seien noch nicht bezifferbar.

Trotz des harten Aufeinandertreffens der Positionen: Ausstände sind in dem Tarifkonflikt vorerst nicht geplant. Von Seiten Verdis hatte es Anfang der Woche geheißen: „Wir schließen das nicht aus, dass wir streiken.“ Aber auch angesichts der Belastungen der Bevölkerung in der Pandemie werde nur gestreikt, wenn es gar nicht anders gehe. Geplant sind drei Gesprächsrunden, die dritte Runde ist für den 16. und 17. Mai terminiert.

Verdi strebt eine Übertragung des angestrebten Abschlusses etwa bei Trägern wie der Caritas an – etwa zwei Drittel der mehr als 1,6 Millionen Beschäftigten in diesem Bereich könnten laut der Gewerkschaft profitieren. (dpa/red)



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