Giffey: Katholische Kirche muss nach Anti-Missbrauchsgipfel konkrete Schritte tun

Papst Franziskus hatte zum Abschluss des Treffens im Vatikan versichert, die Kirche werde künftig jeden einzelnen Fall mit "äußerster Ernsthaftigkeit" verfolgen.
Titelbild
Franziska GiffeyFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times25. Februar 2019

Nach dem Krisengipfel im Vatikan zum Kindesmissbrauch fordert Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) die katholische Kirche zu weiteren Schritten auf. Die Konferenz könne „nur ein Anfang gewesen sein“, erklärte sie in Berlin.

Ich erwarte von der Kirche, dass sie verlässliche dauerhafte Strukturen schafft, um Missbrauch aufzudecken, aufzuklären und möglichst zu verhindern. Und das muss schnell und konkret geschehen.“

Papst Franziskus hatte zum Abschluss des Treffens im Vatikan versichert, die Kirche werde künftig jeden einzelnen Fall mit „äußerster Ernsthaftigkeit“ verfolgen. Ein Priester, der Kinder missbrauche, sei ein „Werkzeug des Satans“. Konkrete Maßnahmen kündigte der Papst aber nicht an.

Giffey sagte, wer sich an einem Kind vergehe, der „hat in keinem Amt der Kirche mehr etwas zu suchen“. Außerdem müsse die Kirche beim weiteren Vorgehen Betroffene einbinden, Akteneinsicht gewähren und „die Erfahrungen für die Prävention nutzen“.

Ein Sprecher Giffeys sagte in Berlin, bei Missbrauchsfällen müsse die Zusammenarbeit der Kirche mit den Strafverfolgungsbehörden „selbstverständlich“ sein. Auch ein Sprecher des Bundesjustizministeriums betonte, die Kirche müsse die entsprechenden Akten für die Strafverfolgung zur Verfügung stellen. Alle Fälle, die noch nicht verjährt seien, müssten von Staatsanwaltschaften aufgeklärt und die Täter vor Gericht gestellt werden.

Die „alten Schweigekartelle“ dürfe es bei diesem Thema nicht mehr geben, sagte der Sprecher des Justizministeriums. Außerdem kenne die Strafprozessordnung keine „Geheimarchive“. Jenseits des Beichtgeheimnisses gebe es für die Kirche in dieser Hinsicht keine Sonderregeln.  (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion