Grüne fordern Anerkennung sowjetischer Kriegsgefangener

"Die Zeit läuft ab, und es wäre beschämend und traurig, würde sich der Deutsche Bundestag weiter verweigern, das schwere Unrecht" anzuerkennen.
Epoch Times22. Juni 2016

Die Grünen haben die bisher fehlende offizielle Anerkennung der sowjetischen Kriegsgefangenen als Opfer des NS-Regimes durch den Deutschen Bundestag gefordert. In einem Brief an Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, schreiben die beiden Grünen-Abgeordneten Marieluise Beck und Volker Beck: "Die Zeit läuft ab, und es wäre beschämend und traurig, würde sich der Deutsche Bundestag weiter verweigern, das schwere Unrecht" anzuerkennen. "Dies wäre auch ein starkes Signal von deutscher Seite in dieser angespannten Zeit mit Putins Russland."

An diesem Mittwoch vor 75 Jahren, am 22. Juni 1941, hatte der Vernichtungsfeldzug durch die deutsche Wehrmacht gegen die Sowjetunion begonnen. Bis 1945 starben in deutschem Gewahrsam von etwa fünf Millionen sowjetischen Soldaten etwa 60 Prozent – fast drei Millionen Menschen. Nur noch einige Hundert damalige Gefangene leben noch. Die genauen Zahlen kennt niemand.

Am Mittwoch debattiert der Bundestag über den Umgang mit den Opfern des Nationalsozialismus. "Die sowjetischen Kriegsgefangenen waren rechtlos und der rassistischen Ideologie des NS-Regimes ausgesetzt", schreiben die Grünen-Politiker an Lammert. Im Nationalsozialismus hätten diese Gefangenen genauso wie die zivilen sowjetischen Zwangsarbeiter als "Untermenschen" gegolten.

Im vergangenen Jahr wurde den noch lebenden Opfern der deutschen Gefangenschaft eine Hilfe von 2.500 Euro durch den Bundestag zugesagt. "Aber Geld ist das eine, klare unmissverständliche Worte sind das andere", schreiben die Grünen-Politiker in dem Brief.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion