Gut 1,3 Millionen Bürger zu Landtagswahl aufgerufen – SPD vorn, AfD zweitstärkste Kraft

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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vor einem Wahlplakat.Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times24. September 2021

In Mecklenburg-Vorpommern sind am Sonntag gut 1,3 Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe bei der Landtagswahl aufgerufen. In allen Umfragen lag die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig deutlich vor allen anderen Parteien. Demnach wäre nach der Wahl eine Fortsetzung der Koalition aus SPD und CDU genauso möglich wie eine Zusammenarbeit der SPD mit der Linkspartei. Denkbar sind auch Dreierbündnisse unter SPD-Führung. Die Partei stellt seit 23 Jahren die Regierungsspitze in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Sozialdemokraten lagen in den Umfragen zuletzt bei 39 bis 40 Prozent und damit um bis zu etwa neun Prozentpunkte über ihrem Wahlergebnis von 2016. Mit ihrer Spitzenkandidatin Schwesig käme die SPD damit ihrem bislang besten Landtagswahlergebnis von 2002 nahe, als sie unter Harald Ringstorff 40,6 Prozent erreichte.

Die AfD kann damit rechnen erneut, als zweitstärkste Kraft in den Landtag einzuziehen. Laut Umfragen kommt sie mit ihrem Spitzenkandidaten Nikolaus Kramer auf 15 bis 18 Prozent. 2016 hatte sie 20,8 Prozent eingefahren.

Einen weiteren Absturz muss die CDU befürchten, der zuletzt etwa 15 Prozent vorhergesagt wurden. Das wäre ein Verlust von vier Prozent gegenüber dem Ergebnis von vor fünf Jahren. Wenn es am Sonntag so käme, müsste ihr Spitzenkandidat Michael Sack damit für das schlechteste Ergebnis geradestehen, das die CDU bei einer Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern seit 1990 einfuhr.

Die Linkspartei wäre laut Umfragen trotz moderater Verluste mit zehn bis elf Prozent sicher im Parlament. Ihre Spitzenkandidatin Simone Oldenburg möchte am liebsten mit der SPD regieren. Falls die Grünen mit Spitzenkandidatin Anne Shepley und die FDP mit Spitzenkandidat René Domke den Sprung in den Landtag schaffen, wären dort zum ersten Mal überhaupt sechs Fraktionen vertreten.

Beide Parteien lagen bei den jüngsten Wählerbefragungen jeweils knapp über der Fünfprozenthürde. Die Grünen kamen auf sechs bis sieben Prozent, die Liberalen auf fünf bis sechs Prozent. Die FDP war zuletzt vor zehn Jahren im Landtag vertreten, die Grünen schieden vor fünf Jahren nach einer Legislaturperiode aus.

Schwesig wich Fragen nach ihren Koalitionspräferenzen im Vorfeld der Wahl aus. Sie verwies darauf, dass die SPD seit den späten 90er Jahren sowohl mit der Linken als auch mit der CDU in Regierungen auf Landesebene verlässlich zusammengearbeitet habe.

36 der 71 Abgeordneten des Landtags werden am Sonntag direkt in den Wahlkreisen gewählt, 35 gelangen über die Landeslisten ins Parlament. 2016 gewann die SPD 26 Wahlkreise direkt. Bei der CDU waren es sieben. In drei Wahlkreisen siegten die AfD-Kandidaten. (afp/oz)



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