Abschläge bei Renten: Immer mehr Ältere büßen Hartz IV ein

Hartz-IV-Empfänger werden vom Jobcenter regelmäßig aufgefordert, vorzeitig mit 63 in Rente zu gehen, obwohl sie dabei Renteneinbußen hinnehmen müssen.
Titelbild
Hartz-IV-Empfänger werden vom Jobcenter regelmäßig aufgefordert, vorzeitig in Rente zu gehen, obwohl sie dabei Renteneinbußen hinnehmen müssen.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times24. August 2016
Bei immer mehr älteren Langzeitarbeitslosen fallen die Hartz-IV-Leistungen weg. Manche bekommen noch einen Job, andere gehen freiwillig vorzeitig in Rente – viele müssen aber wohl auch zwangsweise bereits mit 63 Jahren mit Abschlägen in Rente gehen.

Das legt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken nahe, die der Bundestag im Internet veröffentlichte und über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete.

So stieg die Zahl der 63-Jährigen, die aus dem Hartz-IV-Bezug ausgeschieden sind, von knapp 9600 im Jahr 2008 kontinuierlich auf mehr als 38.600 im Jahr 2015.

Hartz-IV-Empfänger werden vom Jobcenter regelmäßig aufgefordert, vorzeitig mit 63 in Rente zu gehen, obwohl sie dabei Renteneinbußen hinnehmen müssen. Daten über die Zahl solcher Fälle lägen der Bundesregierung zwar nicht vor, schreibt sie. Doch wurden 2015 nur 1745 Hartz-IV-Empfänger mit 63 in Arbeit vermittelt. Von insgesamt mehr als 91.000 Hartz-IV-Beziehenden ab 63 Jahre hatten knapp 50.000 über ein Jahr lang kein Angebot vom Jobcenter mehr erhalten.

Der Linken-Rentenexperte Matthias Birkwald kritisierte die Zwangsverrentung von arbeitslosen Älteren am Mittwoch als „Demütigung“. Im Mai hatte die SPD angekündigt, dass Hartz-IV-Bezieher bei drohender Altersarmut künftig nicht mehr zur Frührente gezwungen werden sollen.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion