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Wohnen

Immobilienpreise: Sinkende Nachfrage sorgt für leichten Rückgang

Steigende Zinsen und Baukosten machen den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung für viele Menschen immer unerschwinglicher: Die sinkende Nachfrage hat sich nun aber schneller als erwartet in den Kaufpreisen niedergeschlagen, erklärte das Immobilienportal ImmoScout24.

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Ein Hochhaus in Hanau. Mancherorts sind fallende Immobilienpreise zu beobachten.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Sinkende Nachfrage und steigendes Angebot am Immobilienmarkt hat in einigen deutschen Städten zu sinkenden Kaufpreisen für Häuser und Wohnungen geführt. In einzelnen Metropolen sanken die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen sowie für Einfamilienhäuser in Bestand und Neubau um bis zu 6,6 Prozent. Das teilte das Immobilienportal ImmoScout24 am Donnerstag mit. Bei Bestands-Eigentumswohnungen stagnierten die Preise demnach in München, Stuttgart und Hamburg, während sie in Berlin, Düsseldorf und Köln weiter stiegen.
„Anbietende haben es aktuell deutlich schwerer, Käufer für ihre Immobilienangebote zu finden“, erklärte der Geschäftsführer von ImmoScout24, Thomas Schroeter. Die Nachfrage auf dem Immobilienportal sei im Vergleich zum vergangenen Jahr um 36 Prozent zurückgegangen, die Anzahl der inserierten Angebote habe hingegen um 46 Prozent zugenommen.

Zinsniveau ist ausschlaggebend

Grund für die sinkende Nachfrage sei insbesondere das steigende Zinsniveau, erklärte Schroeter. „Erstmals seit der Finanzkrise 2008 sehen wir so deutliche Preiskorrekturen, vor allem bei Neubau-Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern in Bestand und Neubau.“
Zwar verzeichneten die Immobilienpreise in der gesamtdeutschen Betrachtung noch immer eine leicht steigende Tendenz. Bestands-Eigentumswohnungen verteuerten sich um zwei Prozent, das Plus bei Neubau-Eigentumswohnungen betrug 2,9 Prozent. Auch Einfamilienhäuser im Neubau und im Bestand wurden um 3,5 beziehungsweise 2,4 Prozent teurer. Die Dynamik der Preiserhöhungen habe aber deutlich abgenommen.
Bedeutende Preisrückgänge gab es demnach bei Einfamilienhäusern: Bestehende Einfamilienhäuser waren im zweiten Quartal in allen deutschen Metropolen, mit Ausnahme Berlin, deutlich günstiger. In Köln beispielsweise sanken die Preise innerhalb von drei Monaten um vier Prozent, in Stuttgart sogar um 6,6 Prozent.
Für viele Menschen dürfte ein Immobilienkauf wegen der teureren Finanzierung und höherer Baukosten dennoch nur schwer zu realisieren sein. Für Interessenten mit genügend Ersparnissen ist der Trend hingegen eine positive Nachricht. „Kaufinteressenten mit genug Eigenkapital kommen die fallenden Angebotspreise und der gesunkene Wettbewerb um die Objekte entgegen“, erklärte Schroeter weiter. Sie fänden aktuell wieder mehr Angebote und könnten eher über den Kaufpreis verhandeln. (afp/mf)

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