Kritik an Nahles`Plan: 100.000 Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge

Opposition, Arbeitgeber und Gewerkschaften warnen Arbeitsministerin Andrea Nahles vor dem massenhaften Einsatz von Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge.
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Andrea NahlesFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. März 2016

"Ein-Euro-Jobs können nur eine Notlösung sein, solange die Asylverfahren noch so lange dauern", sagte die grüne Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer der "Welt am Sonntag". "Denn je länger das Warten dauert, desto schwieriger wird der Weg in Arbeit und Ausbildung."

Allerdings setze Nahles mit dem geplanten massiven Ausbau von arbeitsmarktfernen Ein-Euro-Jobs die völlig falschen Prioritäten. Oberstes Ziel müsse es sein, die Verfahren zu beschleunigen und die Flüchtlinge so schnell wie möglich regulär in die Betriebe zu bringen.

Kritik an den Plänen der Ministerin, die 100.000 Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge schaffen will, kam auch von Arbeitgebern und Gewerkschaften. Als Übergangslösung für eine sinnstiftende Tätigkeit könnten Arbeitsgelegenheiten durchaus genutzt werden, erklärte die Arbeitgebervereinigung BDA. "Dafür brauchen wir allerdings kein neues 100.000er-Programm." Im Vordergrund müssten Ausbildung und Vermittlung in reguläre Beschäftigung stehen.

Die Arbeitgeber warnen auch vor der Verdrängung von Arbeitsplätzen durch die Ein-Euro-Jobber. "Stundenweise ausgeübte Ein-Euro-Jobs in den Aufnahmeeinrichtungen können allenfalls in der Anfangsphase sinnvoll sein", sagte auch DGB-Vorstand Annelie Buntenbach. Ein-Euro-Jobs für anerkannte Flüchtlinge im Hartz-IV-System seien hingegen eine Sackgasse. "Flüchtlinge brauchen eine schnelle und individuell zugeschnittene Eingliederung, bei der Sprachförderung, Ausbildung und Qualifizierung im Vordergrund stehen sollten", forderte Buntenbach.

(dts Nachrichtenagentur)



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