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Kubicki: "Der bayerische Ministerpräsident ist ein Maulheld"

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Wolfgang Kubicki.

Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat die Corona-Politik des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder kritisiert.
Auch wenn Söder als guter Krisenmanager wahrgenommen werde, mache der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet im Ergebnis die bessere Krisenpolitik, sagt Kubicki in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. „Der bayerische Ministerpräsident ist ein Maulheld, im Norden sagen wir: Wir brauchen keine Belehrungen von jemandem, der die höchsten Infektionszahlen zu verantworten hat.“
Ihm sei aber egal, wer Kanzlerkandidat der Union werde, sagte Kubicki. „Ich traue allen zu, Kanzler zu sein. Bis auf Röttgen, dem traue ich gar nichts zu.“ FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle hofft hingegen, dass Friedrich Merz nicht CDU-Vorsitzender wird.
„Ich würde es so sagen: alles, nur nicht Friedrich Merz. Denn ich befürchte, dass er lediglich eine Projektionsfläche für diejenigen ist, die Merkel loswerden wollen“, sagte Kuhle dem „Spiegel“. Der 31-jährige Innenpolitiker rät seiner Partei, die Wähler der Grünen ernster zu nehmen.
„Es gibt in der Mitte der Gesellschaft Menschen, die wollen den Soli abschaffen und trotz der Klimakrise nicht auf ihr Auto verzichten. Die wählen aber trotzdem die Grünen, weil sie sich mit der Nachdenklichkeit und Emotionalität von Robert Habeck einigermaßen wohlfühlen. Wir als FDP müssen zum Ausdruck bringen, dass uns die Situation der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln nicht egal ist, dass wir ein Verständnis dafür haben, dass der Klimawandel eine Generationenaufgabe ist und gleichzeitig die deutsche Wirtschaft nicht egal ist. Dann können wir die Leute auch dazu bringen, liberal statt grün zu wählen.“

Kubicki sieht Jungpolitiker Kuhle als potenziellen künftigen Parteichef

Kubicki hält den 31-jährigen Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle für geeignet, die Nachfolge von FDP-Chef Christian Lindner anzutreten.
„Ich kann mir vorstellen, dass Konstantin Kuhle irgendwann FDP-Vorsitzender wird – er könnte es jedenfalls“, sagte Kubicki dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag in einem Doppelinterview mit Kuhle. Dieser hielt sich in der Angelegenheit aber bedeckt: „Ich möchte erst einmal wieder in den Deutschen Bundestag“, sagte Kuhle.
Am Samstag trifft sich die FDP zu einem eintägigen Parteitag in Berlin. Mit der Wahl von Volker Wissing zum neuen Generalsekretär sollen dabei auch personelle Weichen gestellt werden. Angesichts von Umfragewerten um die fünf Prozent herrscht in der Partei Unzufriedenheit. Offene Kritik an Parteichef Lindner, der die FDP seit 2013 führt, gibt es aber kaum.
Kuhle kritisierte in dem „Spiegel“-Interview Defizite seiner Partei bei Frauen. „Wir verzeichnen bei den FDP-Mitgliedern immer weniger Frauen“, sagte er. „Das muss ja einen Grund haben.“ Die FDP hat eine Frauenquote bislang abgelehnt und lediglich „Zielvereinbarungen“ mit den Parteigliederungen getroffen, allerdings weitgehend wirkungslos.
Kuhle kritisiert, dass sich in der FDP die Antwort auf die Frage, wie mehr Frauen in Verantwortung kommen könnten, oft in dem Satz erschöpfe: „‚Wir sind gegen die Quote.‘ Die Antwort reicht am Ende nicht aus.“ (dts)

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