Lauterbach verteidigt Cannabis-Freigabe mit Beschränkungen

Cannabis soll in Deutschland legalisiert werden, allerdings unter Auflagen. Das hat Gesundheitsminister Lauterbach erneut verteidigt – und zwar im Gespräch mit Rapper Sido.
Karl Lauterbach (SPD, r), Bundesminister für Gesundheit, und Sido, Rapper, diskutieren über das Thema der Cannabis-Legalisierung.
Karl Lauterbach (SPD, r), Bundesminister für Gesundheit, und Sido, Rapper, diskutieren über das Thema der Cannabis-Legalisierung.Foto: Fabian Sommer/dpa
Epoch Times27. August 2023

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die geplante Cannabis-Legalisierung mit Beschränkungen anstelle einer völligen Freigabe verteidigt. „Komplett legal macht keinen Sinn“, sagte der SPD-Politiker in einem Gespräch mit dem Rapper Sido, das heute online veröffentlicht wurde.

„Dann würde ich ja zum Beispiel legalisieren, dass jemand ein paar Kilo Stoff am Mann trägt. Wie will ich denn dann den Dealer noch unterscheiden von demjenigen, der für sich selbst konsumiert?“, fragte Lauterbach. Es entstünde eine Lage, in der der Schwarzmarkt blühte, weil es quasi keine Regeln gäbe, wer anbauen oder verkaufen dürfte. Dann käme man vom Regen in die Traufe. „Diese Idee halb legal klingt erst mal schlecht, ist aber die schlauere Idee.“

Ein vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Für Volljährige ab 18 Jahren soll der Besitz von 25 Gramm erlaubt werden. Privat sollen maximal drei Pflanzen angebaut werden dürfen.

In Cannabis-Clubs sollen Vereinsmitglieder die Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen – pro Monat höchstens 50 Gramm pro Mitglied. Bei 18- bis 21-Jährigen sollen es bis zu 30 Gramm im Monat, mit einem maximalen Gehalt von zehn Prozent an Tetrahydrocannabinol (THC) sein dürfen, das ist der Stoff mit der Rauschwirkung. Ziel ist ein Inkrafttreten Anfang 2024.

Lauterbach sagte: „Das ist für mich auch ein Gesundheitsgesetz.“ Es sei eine super Gelegenheit, anlässlich dieses Gesetzes besonders mit Blick auf jüngere Leute zu sagen: „Wenn ihr das macht, fangt spät damit an und macht wenig. Am besten ab 25, wenn es schon sein muss, aber auf keinen Fall in jungen Jahren.“ Wenn man diese Information rüberbringe, sei es schon viel wert. (dpa/mf)



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