Lindner will bessere Russland-Beziehungen: Scharfe Kritik von ukrainischem Außenminister und dem Chef der Bayern-FDP

FDP-Chef Christian Lindner spricht sich dafür aus, die Beziehungen zu Russland zu verbessern. Doch statt Zuspruch erntete der Politiker scharfe Kritik.
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Russland Fahne.Foto: Mark Thompson/Getty Images
Epoch Times9. August 2017

Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin hat FDP-Chef Christian Lindner scharf für seinen Vorstoß im Zusammenhang mit der von Russland annektierten Halbinsel Krim kritisiert.

„Wir sind sehr beunruhigt, dass manche Politiker wie jetzt FDP-Chef Christian Lindner immer wieder versuchen, die offensichtlichen Verletzungen des Völkerrecht zu ignorieren oder sogar zu rechtfertigen“, sagte Klimkin der „Bild“-Zeitung (Mittwochsausgabe).

Dadurch ermutigten sie „den Aggressor zu weiteren Verbrechen und verwandeln sich in Mitbeteiligte an Putins Verbrechen“, sagte Klimkin. Russland unter Präsident Wladimir Putin hatte die ukrainische Halbinsel 2014 in die Föderation eingegliedert. Dies fand unter großer Zustimmung der dortigen Bevölkerung statt.

Klimkin forderte, dass weiterhin mit allen politischen und diplomatischen Mitteln für die „Befreiung der Krim“ gekämpft werden müsse.

Lindners Vorstoß, die daher gegen Russland verhängten Sanktionen auch bei „positiven Zwischenschritten“ zu lockern, wies der ukrainische Außenminister ebenfalls scharf zurück: „Wir sind fest überzeugt, dass Sanktionen nicht nur erhalten, sondern auch verschärft werden müssen.“

Lindner hatte am Wochenende gefordert, die deutsche Russlandpolitik zu korrigieren und die Eingliederung der Krim zunächst als „dauerhaftes Provisorium“ zu behandeln. Nur so könnten an anderen Stellen Fortschritte erzielt werden.

Chef der Bayern-FDP kritisiert Lindner

Auch der Landesvorsitzende der FDP Bayern, Albert Duin, hat Lindner kritisiert. Dass Lindner die Russlandfrage wenige Wochen vor der Bundestagswahl thematisiere, sei falsch. „Damit gewinnen wir nichts“, sagte Duin der „Welt“ (Mittwochausgabe).

„Das war eine ehrliche Aussage zur Unzeit.“

Anders als Lindner sprach sich Duin klar für ein Ende der Wirtschaftssanktionen gegen Russland aus. „Solche politischen Mittel schaden nur den Falschen“, so der Chef der Bayern-FDP. Er forderte, sich bei den Sanktionen auf die Bereiche Kultur und Sport zu konzentrieren. (dts/afp)



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