Merkel: G20 gerade jetzt wichtig

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Angela MerkelFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. November 2016

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist davon überzeugt, dass G20-Treffen gerade jetzt wichtig sind. Am Donnerstag (1.12.) übernimmt Deutschland die G20-Präsidentschaft. Auf die Frage, ob multilaterale Treffen wie G20 angesichts von Tendenzen zurück zur Nationalstaatlichkeit nicht an Bedeutung verlören, antwortet Merkel in ihrem neuen Video-Podcast: „Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall.“

Natürlich gebe es solche Tendenzen, „weil Menschen zum Teil die Auswirkungen der Globalisierung so spüren, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren, dass Arbeitsplätze verlagert werden“, sagte die Bundeskanzlerin. Die Geschichte habe jedoch gezeigt, dass dieses „Sich-zurückziehen-und-auf-das-eigene-Land-konzentrieren“ letztendlich niemals Nutzen gebracht, sondern eigentlich immer geschadet habe. Gleichzeitig müssen man „aus diesen Rückzugsbewegungen etwas lernen“, so Merkel. „Wir müssen offen darüber sprechen, welche Probleme es gibt.“ So habe man beim G20-Gipfel in China sehr offen die Überproduktionen im Stahlbereich angesprochen, die andernorts dazu führten, dass Menschen arbeitslos würden und Angst um ihre Zukunft hätten. Es gelte, die Probleme gemeinsam so zu lösen, „dass nicht ein Land noch mehr Schaden in anderen Ländern anrichtet“. Merkel: „Deshalb bin ich jedenfalls der Meinung, dass solche Treffen wie die G20-Treffen wichtiger sind in einer solchen Phase, als sie es vielleicht vorher waren.“ Deutschland freue sich, dass es am 1. Dezember die G20-Präsidentschaft übernehme und Gastgeber des G20-Gipfels im Juli sei, erklärte die Bundeskanzlerin. Als „Top-Thema“ nennt Merkel die Stabilität der Weltwirtschaft. Die Finanzminister trieben vor allem die Regulierung der Finanzmärkte weiter voran – insbesondere im Bereich der Schattenbanken. Deutschland lege sehr viel Wert darauf, einige der Themen seiner G7-Präsidentschaft fortzuführen, so die Bundeskanzlerin. Zudem werde man einige Themen, „die etwas mit Entwicklung zu tun haben“, sehr präsent machen, insbesondere die Bekämpfung von Pandemien. Mit Blick auf Afrika werde man sich mit der Frage auseinandersetzen, „wie wir neben der klassischen Entwicklungshilfe bessere Instrumente in Gang bekommen, um wirtschaftliche Entwicklung in Afrika voranzubringen“, sagte Merkel. Dazu gehörten die Fragen, welche Kooperationen sich mit afrikanischen Entwicklungsbanken stärken ließen und wie man die Mittelständler in Afrika unterstützen könne. Hierzu gebe es im Juni einen Gipfel mit Vertretern afrikanischer Staaten, kündigte die Bundeskanzlerin an. Merkel hält den Aufwand für den G20-Gipfel für gerechtfertigt. Die Ergebnisse erziele man auf dem Weg dorthin, der Gipfel selbst sei dann „der Abschlusspunkt, an dem die Dinge noch mal diskutiert werden, letzte Fragen geklärt werden“. Wichtig seien „die vielen Sherpa-Treffen vorher“, die vielen Treffen von Fachleuten und auch die gesellschaftliche Diskussion mit den Nichtregierungsorganisationen. Die NGOs hätten „natürlich auch eine ganz andere Plattform“, als wenn es einen solchen Gipfel nicht gäbe. „Das heißt, auch die, die kritisch zur Politik stehen, kommen ja zu Wort“, sagte die Bundeskanzlerin. Merkel sprach von einem „wertvollen Prozess“, der zeige, „dass ein gutes Zusammenleben, eine menschliche Gestaltung der Globalisierung nur möglich ist, wenn man kooperiert, wenn man zusammenhält“. Die Bundeskanzlerin wörtlich: „Wenn wir, jeder für sich, alleine arbeiten, werden wir die Probleme der Welt nicht lösen.“ (dts)



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