Negativzinsen: Münchener-Rück hortet Gold und Geld im Tresor

Um Strafzinsen der EZB zu entgehen lagert der Versicherer Münchener Rück nun Millionenbeträge in eigenen Tresoren.
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Symbolfoto.Foto: Mario Tama/Getty Images
Epoch Times17. März 2016

Die EZB verlangt für Geld, das Banken über Nacht bei ihr parken, inzwischen einen Strafzins von 0,4 Prozent, berichtet die „Rheinische Post“. Angesichts dessen sucht die Münchener Rück Alternativen: Der weltgrößte Rückversicherer habe vor kurzem einen zweistelligen Millionenbetrag in bar gebunkert, sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard auf der Bilanzpressekonferenz. Vor einiger Zeit habe das Unternehmen bereits Gold in Tresoren deponiert. "Wir probieren das jetzt einfach mal aus. Daran sehen sie, wie ernst die Situation ist“, so Bomhard. Die genaue Summe und den Ort wollte er nicht nennen. "Es ist nicht hier im Haus."

Er sei "fassungslos und entsetzt", sagte Bomhard zur Aktion der EZB, die den Leitzins auf Null senkte. "Das ist offensichtlich das Ende der Geldpolitik“, zitierte ihn die „Süddeutsche Zeitung“.

Bomhard kritisierte auch die Bundesregierung: Sie sehe einem Vermögensverlust der Sparer in Deutschland tatenlos zu. Es sei in höchstem Maße befremdlich, dass sich die Bundesregierung angesichts der Null-Zins-Politik der EZB nicht einschalte. Die "Erosion des Rechts" sei mit Händen zu greifen. Die Umverteilung, die durch die Zinspolitik ausgelöst werde, treffe vor allem die Ärmeren. "Das kann man nicht einfach laufen lassen“, so von Bomhard.

Bomhard hatte sich in den vergangenen Monaten mehrfach zu Wort gemeldet. Am Dienstag war bekannt geworden, dass er seinen Posten an der Spitze des Dax-Konzerns im kommenden Jahr niederlegt – er betonte jedoch private Gründe. "Ich gehe nicht deshalb, weil es immer schwieriger wird – aber das Umfeld ist heftig", so Bomhard.

Die niedrigen Zinsen wirken sich negativ auf das Ergebnis der Münchener-Rück aus, vor allem auf die Lebensversicherung der Tochter Ergo. Dennoch verdiente das Unternehmen 2015 mit 3,1 Milliarden Euro fast dasselbe wie im Vorjahr, so die Süddeutsche. (rf)



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