NRW-Justizminister lässt Ditib-Imame vom Verfassungsschutz überprüfen

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) lässt alle Imame der Türkisch-Islamischen Union Ditib, die in den Gefängnissen des Landes zur Betreuung von Häftlingen eingesetzt werden, vom Verfassungsschutz überprüfen.
Titelbild
Im GebetFoto: Johannes Simon/Getty Images
Epoch Times22. September 2016

„Die Prediger der Ditib genießen keinen Vertrauensvorschuss mehr“, sagte Kutschaty dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Überprüfung durch den Verfassungsschutz sei „die Konsequenz aus dem Comic der Religionsbehörde Diyanet, in dem der Märtyrer-Tod verherrlicht wird“.

Wegen der umstrittenen, für Kinder in der Türkei gedachten, aber auch in Deutschland verbreiteten Schrift hat das NRW-Innenministerium vor einigen Wochen eine Kooperation mit der Kölner Ditib-Moscheegemeinde beim Präventionsprogramm „Wegweiser“ beendet, mit dem Jugendliche vor dem Abdriften in den gewaltbereiten Salafismus geschützt werden sollen.

Wie schon auf diesen Schritt, reagierte die Ditib auch auf Kutschatys Entscheidung mit Unverständnis. Sie sei „als politisch motiviert und als reiner Wahlkampfpopulismus zu bewerten“ und entbehre jeder sachlichen und rechtlichen Grundlage, teilte Ditib-Vorstandsmitglied Murat Kayman der Zeitung auf Anfrage mit.

Indirekt drohte Kayman, dass die Ditib ihrerseits die Mitwirkung bei der Gefangenen-Seelsorge einstellen könnte.

Um radikalisierte Muslime, die bereits straffällig geworden sind, von ihrem gefährlichen Weg abzubringen, setzt Kutschaty in den NRW-Gefängnissen auch auf seelsorgliche Betreuung. Von den Ende Februar eingesetzten 114 Imamen wurden nach Ministeriumsangaben 97 von der Ditib entsandt. (dts)



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