Polizeigewerkschaft verlangt Absicherung für Notruf-Ausfälle

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Krankenwagen. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times11. November 2021

Die Gewerkschaft der Polizei verlangt nach dem Ausfall der Notrufnummern 110 und 112 Konsequenzen. „Womöglich lebensentscheidende Rufnummern wie die 110 müssen einen `doppelten Boden`, also eine doppelte technische Absicherung haben“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der „Bild“ (Freitagausgabe). „Es darf einfach nicht sein, dass jemand durch einen Softwarefehler oder ähnliches allein zurückgelassen wird.“

Schon die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands in diesem Jahr habe „verdeutlicht, dass die Polizei als kritische Infrastruktur erheblich besser geschützt werden muss“, so Radek. „Deshalb fordern wir schon seit Längerem eine abgekoppelte polizeiliche IT-Infrastruktur, die gegen Angriffe und Ausfälle gefeit und immer zuverlässig ist. Solche Situationen sollten im digitalen 21. Jahrhundert nicht mehr auftreten.“

Auch der FDP-Innenexperte Stephan Thomae forderte: „Der wiederholte Ausfall der Notrufe von Polizei und Feuerwehr muss vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe dringend aufgearbeitet werden. Sofern sich der Verdacht bewahrheitet, dass der Ausfall durch einen technischen Defekt verursacht wurde, muss schnell gehandelt werden. Vor allem mit Blick auf die Umstellung der Notruf-Netze auf das internetbasierte System VolP sollte darauf geachtet werden, dass sich solche Situationen künftig nicht mehr wiederholen.“

Der gut eine Stunde andauernde Ausfall der Notrufnummern 110 und 112 in verschiedenen Regionen Deutschlands am frühen Donnerstagmorgen hat vermutlich an einem Softwareupdate bei der Deutschen Telekom gelegen. Wie der Konzern am Donnerstag erklärte, war für die Störung vermutlich die Einbringung einer neuen Software ursächlich. Diese sei zuvor ausführlich getestet worden und habe keinerlei Auffälligkeiten gezeigt. Die detaillierte Analyse daure an.

Der Telekom zufolge waren von der Störung zwischen 04.30 Uhr und 05.40 Uhr das Festnetz und der Mobilfunk betroffen. Ab 05.40 Uhr seien alle Leitstellen wieder uneingeschränkt erreichbar gewesen. Die Telekom-Techniker gehen den Angaben zufolge davon aus, dass der Fehler eine völlig andere Ursache hatte als eine Störung der Notrufe Ende September. Ebenfalls ausgeschlossen werden könne derzeit ein Hackerangriff. (dts/afp/dl)



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