Post und Verdi einigen sich: Doch kein Streik und mehr Geld für Briefträger

Der Tarifkonflikt von Deutscher Post und Verdi ist beigelegt. Seit Samstagnachmittag gibt es eine Einigung zum neuen Tarifvertrag. Die rund 160.000 Beschäftigten können eine Inflationsprämie und Lohnerhöhungen bis zu 16 Prozent erwarten.
Ein Postbote radelt in Bielefeld an Streikenden einer Verdi-Aktion vorbei.
Ein Postbote radelt an Streikenden einer Verdi-Aktion vorbei. Einen Generalstreik bei der Post gibt es nun doch nicht.Foto: David Inderlied/dpa
Von 13. März 2023

Kompromiss gefunden und weitere Streiks abgewendet: Post-Mitarbeiter und Lehrlinge sowie duale Studenten sollen zunächst eine Sonderzahlung als Inflationsausgleich von insgesamt 3.000 Euro über 15 Monate erhalten. Konkret soll es eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung von 1.020 Euro netto im April und dann monatlich 180 Euro netto von Mai 2023 bis März 2024 als monatliche Inflationsprämie geben.

Ab 1. April 2024 bekommen zudem alle Tarifbeschäftigten in Vollzeit, Lehrlinge und Studenten eine Erhöhung ihrer Grundentgelte um 340 Euro. Das entspricht laut Verdi in den unteren drei Entgeltgruppen einer Erhöhung von 16,1 bis elf Prozent.

Die Post spricht von einer durchschnittlichen Erhöhung um 11,5 Prozent. Auch die Einstiegsgehälter in den unteren Einkommensgruppen, so zum Beispiel bei Paketsortierern, erhöhen sich nach Angaben der Post im Jahr 2024 um mehr als 20 Prozent und bei Zustellern um 18 Prozent.

Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024 haben.

Hohe Streikbereitschaft: Einigung in nur 26 Stunden

„Das ist ein gutes Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder nicht hätte erreicht werden können“, befindet die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis, die die Verhandlungen mit der Post führte, im „Tagesspiegel“. Das wichtigste Ziel, ein Inflationsausgleich besonders für die unteren Einkommensgruppen, sei erreicht worden.

Mit dem Tarifabschluss wurden vorerst weitere Streiks bei der Post verhindert. In einer Urabstimmung hatten zuvor 85,9 Prozent der Verdi-Mitglieder das vorherige Tarifangebot der Post abgelehnt und zeitgleich für einen unbefristeten Streik votiert. Dieser ist mit der aktuellen Einigung, die innerhalb von 26 Stunden erzielt wurde, abgewendet.

Als Nächstes wird die Gewerkschaft nun eine Urabstimmung der Verdi-Mitglieder des Unternehmens über das Tarifergebnis einleiten.

Die Post setzte im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 94,4 Milliarden Euro um, eine Umsatzsteigerung von 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erst am letzten Donnerstag verkündete der Konzern einen Jahresgewinn im Jahr 2022 von rund 8,5 Milliarden Euro.

(Mit Material von Agenturen)



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