Rosneft: Schröder verlässt Posten als Aufsichtsratschef

Schröder habe mitgeteilt, dass es ihm unmöglich sei, sein Mandat zu verlängern, teilt der Konzern mit. Neben dem Altkanzler verlässt auch ein deutscher Geschäftsmann den Rosneft-Aufsichtsrat.
«Es gab schon gewisse Hoffnung auf Resultate, sonst hätte sich keiner in der Ukraine bereit erklärt, ihm Gehör zu schenken», sagt Ukraines Botschafter Melnyk über den Besuch von Altkanzler Schröder in Moskau.
Altkanzler Gerhard Schröder.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times20. Mai 2022

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder will den Aufsichtsrat des russischen Ölkonzerns Rosneft verlassen. Schröder, der Rosneft-Aufsichtsratschef ist, habe mitgeteilt, dass es ihm unmöglich sei, sein Mandat in dem Gremium zu verlängern, teilt der Konzern mit. Details oder Gründe wurden nicht genannt. Mit Schröder verlässt demnach auch der deutsche Geschäftsmann Matthias Warnig den Aufsichtsrat.

Der 78-jährige Schröder, langjähriger Freund der russischen Präsidenten Wladimir Putins, stand zuletzt unter massivem Druck angesichts von Forderungen in Deutschland, wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nicht mehr als Öl- und Gaslobbyist für Russland tätig zu sein. Der SPD-Politiker hat außerdem Führungspositionen bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2 inne – beide Erdgasleitungen durch die Ostsee verbinden Russland und Deutschland.

Schröder-Aussagen sorgten für Wirbel

Die noch ausstehende Inbetriebnahme von Nord Stream 2 ist inzwischen von der Bundesregierung auf Eis gelegt. Warnig ist Chef der Nord-Stream-2-Betreibergesellschaft. Für Wirbel sorgte Schröder unter anderem, als er mitten in der Eskalation vor dem russischen Angriff auf das Nachbarland Forderungen der Ukraine nach Waffenlieferungen als „Säbelrasseln“ kritisierte.

Jüngst hatte der Bundestag Schröder einen Teil seiner Sonderrechte als früherer Kanzler entzogen. Der SPD-Politiker lässt die Streichung seiner Privilegien aktuell juristisch prüfen. Für Personalausgaben in Schröders Büro waren im vergangenen Jahr mehr als 400.000 Euro aus der Staatskasse geflossen.

Anrecht auf ein Ruhegehalt und auf Personenschutz hat der frühere Kanzler weiterhin. Schröder äußerte sich selbst zunächst nicht zu der Sache. (dpa/mf)



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