Wahlkrimi in Nordhausen: Kai Buchmann vs. Jörg Prophet

Heute wurde in Nordhausen ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Kai Buchmann (parteilos) wird künftig die Stadt führen.
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Wird Jörg Prophet Oberbürgermeister in Nordhausen?Foto: Ronny Hartmann/AFP via Getty Images
Von 24. September 2023

Bei der Oberbürgermeisterwahl im thüringischen Nordhausen ist der AfD-Kandidat in der Stichwahl gescheitert. Der bisherige Amtsinhaber Kai Buchmann (parteilos) gewann am Sonntag 54,9 Prozent der Stimmen und lag damit vor seinem Herausforderer Jörg Prophet von der AfD, wie die Wahlleitung mitteilte. Prophet kam in der Stichwahl auf 45,1 Prozent.

Die Wahlbeteiligung wurde mit rund 54 Prozent angegeben. Bis zur Auszählung des 35. Wahlkreises lagen beide Kandidaten fast gleichauf. Die plötzliche Wende sorgt in den Sozialen Netzwerken für Spekulationen. Jörg Prophet galt im Vorfeld als Favorit, weil er beim ersten Wahldurchgang deutlich mehr Stimmen als Buchmann bekommen hatte.

Es wäre das erste Oberbürgermeisteramt bundesweit für die AfD gewesen, eine Landratswahl hatte die AfD bereits vor einigen Monaten gewonnen – im südthüringischen Sonneberg.

Prophet oder Buchmann?

Heute wurde in Nordhausen ein neuer Oberbürgermeister gewählt. In die Stichwahl gingen der bisherige Amtsinhaber Kai Buchmann (pl) und der AfD-Kandidat Jörg Prophet. Insgesamt sind 33.000 Nordhäuser wahlberechtigt.

Bis 13:30 Uhr gaben nach Angaben der Stadt 45,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das waren in etwa so viele wie beim ersten Wahldurchgang. Gleichzeitig stieg die Zahl der Briefwähler jedoch von knapp 5.400 auf knapp über 6.500.

Die Wahllokale waren bis 18 Uhr geöffnet, an 38 Lokalitäten konnte gewählt werden. Einige Wahllokale meldeten zu Mittag eine leicht höhere Wahlbeteiligung.

Im ersten Wahlgang siegte Prophet mit 42,1 Prozent der Stimmen

Briefwahlunterlagen mussten auch bis heute 18 Uhr eingegangen sein. Sie konnten unfrankiert in dem adressierten roten Wahlbriefumschlag an die Stadtverwaltung gesendet oder unmittelbar in den Briefkasten am Rathaus eingeworfen werden.

Im ersten Wahlgang kam Prophet auf 42,1 Prozent der Stimmen. Buchmann erreichte 23,7 Prozent. Von den 32.925 Wahlberechtigten gaben damals 56,4 Prozent ihre Stimme ab. Die Zahl der Briefwähler wird mit 5.376 angegeben.

Lage für Amtsinhaber schwierig

Die Ausgangslage für den Amtsinhaber Buchmann ist nicht nur wegen seines Rückstandes schwierig. Die Bürgermeisterwahl steht auch unter dem Eindruck von internen Streitigkeiten und persönlichen Auseinandersetzungen. Buchmann war im Frühjahr vorläufig suspendiert worden, nach einem Verwaltungsgerichtsentscheid ist er seit August wieder im Amt. Das Disziplinarverfahren gegen ihn läuft noch.

Der SPD-Landrat hatte Mobbing-Vorwürfe erhoben. Buchmann, der früher Grünen-Mitglied war, wurde von den Grünen, der Linken sowie einzelnen SPD-Mitgliedern unterstützt.



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