Steinmeier beklagt Verrohung der Umgangsformen im Internet

"Bei einigen Menschen gerät, wenn sie anonym kommunizieren, die Sprache offenbar schnell außer Kontrolle", sagt Frank-Walter Steinmeier. Der Bundespräsident fände es gut "wenn wir die politische Debatte, auch den politischen Streit, ohne Versteckspiel, sondern erwachsen mit offenem Visier führen würden."
Titelbild
Bundespräsident Frank-Walter SteinmeierFoto: Steffi Loos/Getty Images
Epoch Times14. April 2017

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine Verrohung der Umgangsformen im Internet beklagt. „Bei einigen Menschen gerät, wenn sie anonym kommunizieren, die Sprache offenbar schnell außer Kontrolle“, sagte Steinmeier in seinem ersten großen Interview als Staatsoberhaupt den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“. Die Menschen würden „maßlos“.

Es gebe nicht mehr die Haltung, dass auch der andere recht haben könnte, beklagte der Bundespräsident. „Dabei lebt Demokratie doch gerade von der Bereitschaft, auch anderen zuzuhören, sich selbst und die eigene Position zu überprüfen und in Respekt vor anderen Positionen nach Lösungen im Streit der Interessen zu suchen.“

Weltweit habe sich „eine Kultur des Netzes durchgesetzt, zu der Anonymität gehört“, sagte Steinmeier. „Dennoch täte es der Demokratie in Deutschland aus meiner Sicht gut, wenn wir die politische Debatte, auch den politischen Streit, ohne Versteckspiel, sondern erwachsen mit offenem Visier führen würden.“

Zugleich zeigte Steinmeier Verständnis dafür, wenn sich Internetnutzer unter bestimmten Umständen nicht zu erkennen geben: „Ich weiß natürlich, dass es rund um den Erdball genügend autoritäre Staaten gibt, in denen die Anonymität der Äußerung überlebenswichtig ist.“ (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion