Studie: 62 Prozent der Selbstständigen haben Angst um ihre Altersvorsorge

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Foto: Jens Kalaene/dpa
Epoch Times16. Mai 2019

Ein Großteil der Selbstständigen in Deutschland von 62 Prozent hat Angst um die Altersvorsorge. Vor allem Frauen sorgen sich um ihre finanzielle Absicherung, wie eine Studie des Instituts YouGov im Auftrag der Quirin-Privatbank ergab, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Dennoch würden sich neun von zehn Befragten wieder für die Selbstständigkeit entscheiden.

Mit dem Verkauf der eigenen Firma, Kanzlei oder Praxis zur privaten Altersvorsorge haben sich viele Selbstständige noch gar nicht beschäftigt. Dennoch schätzen sie, dass der Erlös aus dem Verkauf im Durchschnitt 48 Prozent zu dem beisteuern kann, was sie insgesamt zur privaten Altersvorsorge zur Verfügung haben werden.

Für 35 Prozent der Befragten würde der Erlös nach eigener Schätzung mindestens die Hälfte der Rücklagen ausmachen, fast ein Drittel konnte es jedoch nicht abschätzen. Mehr als jeder zweite Mediziner ist der Meinung, dass sich der Wert der eigenen Praxis im Lauf der Zeit verringerte. Bei den anderen Selbstständigen ist es nur etwa jeder siebte.

Viele Unternehmer planen derzeit nicht, ihren Betrieb zu verkaufen. An wen sie ihr Unternehmen einmal verkaufen würden, weiß knapp ein Drittel noch gar nicht. 23 Prozent können sich vorstellen, die eigene Firma an jemanden zu verkaufen, der nicht zur Familie gehört. Nur zwölf Prozent können sich eigene Familienmitglieder als Nachfolger vorstellen.

Drei von zehn Selbstständigen wollen Unternehmen innerhalb der Familie verschenken

Dennoch würden fast drei von zehn Selbstständigen ihr Unternehmen innerhalb der Familie verschenken wollen. Im Schnitt können sich Unternehmer vorstellen, ihren Betrieb um 45 Prozent günstiger an die eigene Familie zu verkaufen als an einen Fremden. Für 16 Prozent der Befragten kommt ein Rabatt für die Verwandtschaft jedoch nicht in Frage.

Im hypothetischen Fall, dass der Erlös aus dem Verkauf des Geschäfts eine Million Euro betragen würde, würde der Lebensstandard für die Familie nach eigenen Angaben der Befragten im Schnitt 23 Jahre gehalten werden können. Bei Medizinern hingegen sind es nur 13 Jahre.

„Die Begeisterung der Selbstständigen für ihren Beruf beruht auf einem Lebensgefühl“, erklärte Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirin-Bank in Berlin. Zudem zeuge sie von einer „unternehmerischen Grundeinstellung“.

Zugleich seien die hohen Erwartungen der Unternehmer an Verkaufspreise für ihre Firmen überraschend, erklärte Karl Matthäus Schmidt. Dies gelte insbesondere, „wenn man sieht, wie wenig planvoll sie demgegenüber den Verkauf betreiben“.

Für die Studie wurden im März und April 1008 Selbstständige, Freiberufler und niedergelassene Ärzte mit eigener Praxis befragt. (afp)



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