Umfrage: CDU in Sachsen unter 30 Prozent – AfD zweitstärkste Kraft

Wäre am morgigen Sonntag Landtagswahl in Sachsen, hätte Schwarz-Rot keine Mehrheit mehr. Die AfD hat sich einer Umfrage zufolge mit 24 Prozent als zweitstärkste politische Kraft im Freistaat etabliert.
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Epoch Times8. September 2018

Ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl in Sachsen hat sich die AfD einer Umfrage zufolge mit 24 Prozent als  zweitstärkste politische Kraft im Freistaat etabliert. Die CDU liegt demnach mit knapp 29 Prozent nur rund fünf Prozent vor der AfD, wie die „Leipziger Volkszeitung“ am Samstag berichtete. Wäre schon am morgigen Sonntag Landtagswahl, hätte Schwarz-Rot keine Mehrheit mehr. Auch alle anderen bisher üblichen Koalitionen würden am Wahlergebnis scheitern.

Für die Umfrage im Auftrag der „Leipziger Volkszeitung“ befragte das Meinungsforschungsinstitut Uniqma vom 20. bis 28. August repräsentativ insgesamt 703 wahlberechtigte Bürger in Sachsen. Im Vergleich zum Ergebnis der Landtagswahl 2014 büßte die Union demnach rund zehn Prozentpunkte ein – damals hatte sie noch 39,4 Prozent der Stimmen erreicht. Die AfD war bei dem Urnengang vor vier Jahren hingegen lediglich auf 9,7 Prozent gekommen.

Die Linke bleibt der aktuellen Umfrage zufolge stabil bei 19 Prozent  (2014: 18,9 Prozent). Die SPD büßt mit derzeit elf Prozent einen Prozentpunkt ein (2014: 12,4 Prozent). Für die Grünen geht es mit sieben Prozent (2014: 5,7 Prozent) bergauf, und die Liberalen würden mit sechs Prozent diesmal die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. 2014 kamen sie mit 3,7 Prozent nicht ins sächsische Parlament. Die neue blaue Partei von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry kann die Wähler nicht überzeugen und liegt der „Leipziger Volkszeitung“ zufolge bei null Prozent.

Bliebe es bei dieser Entwicklung, zeichnet sich schwierige Koalitionsbildung ab: CDU und SPD, die derzeit zusammen regieren, kämen nur noch auf 40 Prozent. Auch die Wähler bevorzugen der Umfrage zufolge nicht eindeutig eine spezielle Koalition. Mit 19 Prozent stimmen dabei noch die meisten für ein Bündnis aus CDU, SPD und Grünen. Diese käme derzeit aber auch nur auf 47 Prozent. Rot-Rot-Grün, das 15 Prozent der Befragten als Wunschkoalition nennen, hätte in Sachsen mit derzeit 37 Prozent gar keine Chance.

Ein regierungsfähiges Zweierbündnis würden rein rechnerisch mit 53 Prozent nur CDU und AfD zusammenbekommen. Knapp würde es schon für eine vom schleswig-holsteinischen Regierungschef Daniel Günther (CDU) ins Spiel gebrachte Konstellation aus CDU und Linken (48 Prozent). Beide Varianten hätten alle Beteiligten in Sachsen allerdings ohnehin ausgeschlossen, berichtete die „Leipziger Volkszeitung“.

Auch bei den Wählern stoßen beide Koalitionen demnach auf wenig Gegenliebe. Dass CDU und Linke zusammen regieren, können sich ganze drei Prozent vorstellen, dabei mehr Anhänger der Linken als der CDU. Einem Bündnis aus CDU und AfD geben der Umfrage zufolge nur zwölf Prozent den Vorzug, fast ausschließlich AfD-Wähler. (afp)



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