Werden die COVID-Impfstoffe zu Ladenhütern? Die neuesten Daten des RKI

Die Inanspruchnahme des Angebots durch die Bevölkerung, sich eine neuerliche COVID-Impfung verabreichen zu lassen, ist weiterhin – gelinde gesagt – verhalten. Hier die neuesten Daten.
Jede Menge COVID-Impfstoffe warten auf Abnehmer. Doch die große Nachfrage bleibt auf. Foto: iStock
Jede Menge COVID-Impfstoffe warten auf Abnehmer. Doch die große Nachfrage bleibt aus.Foto: iStock
Von 14. Oktober 2023

Wie aus den am 10. Oktober vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Zahlen hervorgeht, haben sich seit Beginn der Herbstimpfkampagne vom 18. September bis zum 9. Oktober lediglich 397.686 Menschen eine COVID-Impfung verabreichen lassen. Das entspricht durchschnittlich täglich rund 18.000 Impfdosen.

Damit erreicht die Anzahl der Neu- oder Wiedergeimpften nur gut ein Drittel (35 Prozent) derer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei damals durchschnittlich rund 52.000 Impfdosen pro Tag erhielten 1.143.792 Menschen eines der COVID-Vakzine.

Nach den gemeldeten Daten nutzten 9.166 Personen im Jahr 2022 die Möglichkeit, sich am 3. Oktober – in beiden Jahren der letzte Tag eines verlängerten Wochenendes – spritzen zu lassen. Im Jahr 2023 waren es nur noch 1.149 (-87,5 Prozent).

Folgende Angaben gehen aus den RKI-Daten hervor:

Verabreichte Impfungen in der Herbstimpfkampagne 2023 im Vergleich.* Foto: ts/Epoch Times nach RKI

Damit stieg die Anzahl der verabreichten COVID-Impfdosen während der neuerlichen Impfkampagne um lediglich 0,2 Prozent.*

Impfung von Kindern und Jugendlichen nach Bundesländern

Wie aus den RKI-Daten ebenfalls hervorgeht, fällt der Anteil der an Minderjährige verabreichten COVID-Impfdosen seit Beginn der COVID-Impfungen sehr unterschiedlich aus. Vor allem in den Ost-Bundesländern ist eine verhaltene Impfquote bei den Fünf- bis zu Elfjährigen auffällig. Während in Sachsen die Beteiligung bei 7,7 Prozent liegt, sind es in Schleswig-Holstein 30,8 Prozent.

Auch bei den 12- bis 17-Jährigen sticht Sachsen mit einer Impfquote von 46,9 Prozent als Schlusslicht heraus, während in Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen über 80 Prozent erreicht wurden. In Schleswig-Holstein wurden sogar 94,3 Prozent in dieser Altersklasse mindestens einmal ein COVID-Vakzin verabreicht.

Anzahl und Anteil geimpfter Kinder und Jugendlicher nach Bundesländern. Die Zahlen in der jüngsten Altersgruppe sind aufgrund der unterschiedlichen Größe der Bundesländer nicht direkt vergleichbar. Foto: ts/Epoch Times nach RKI

15 Millionen COVID-Vakzine pro Jahr 2024 und 2025

Die COVID-Impfungen werden noch bis mindestens 2025 weiterlaufen. Wie ntv berichtete, bezahlt der Bund keine Vakzine mehr von Moderna oder anderen Herstellern. Dafür ist er aber verpflichtet, von BioNTech/Pfizer „in diesem Jahr 17,5 Millionen und in den zwei Folgejahren je 15 Millionen Impfdosen in Mehrfachdosenbehältern abzunehmen“, sagte der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis.

Ob die vergleichsweise geringe Anzahl der im Herbst 2023 verabreichten Impfdosen an einer gewissen Impfmüdigkeit, generellen Skepsis aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen oder den zuletzt gemeldeten DNA-Verunreinigungen liegt, ist ungewiss. Möglicherweise hängen die rückläufigen Zahlen auch mit der verbreiteten Erkenntnis zusammen, dass die sogenannten „angepassten Impfstoffe“ zu spät kommen und nicht mehr zur aktuellen Corona-Variante passen.

Zudem dürfte die Tatsache, dass Hausärzte jeweils sechs Impflinge sammeln müssen, um wie vorgeschrieben das Vakzin aus einem Fläschchen zu verabreichen, eine große Hürde darstellen. Schon zu Beginn der Impfkampagne mit den „neuen angepassten Impfstoffen“ hatten Ärzte nicht mit einer großen Nachfrage gerechnet.

Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) ergab, wollen sich 36 Prozent der Befragten nicht und weitere 15 Prozent „wahrscheinlich nicht“ gegen COVID impfen lassen. Über die Gründe, die zu dieser Entscheidung zugrunde liegen, ist nichts bekannt.

* Der Artikel wurde am 15. Oktober aktualisiert und die Daten der verabreichten Impfdosen in der aktuellen Impfkampagne korrigiert.



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