Woelki: Beschränkung des Familienzuzugs «unmenschlich»

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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki spielt in einer Caritas-Flüchtlingsunterkunft in Köln mit der einjährigen Alea aus dem Kosovo.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times9. November 2015
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat eine Beschränkung des Familiennachzugs für Kriegsflüchtlinge als „zutiefst unmenschlich“ gebrandmarkt.

Bisher hätten sich oft Männer auf die gefährliche Reise nach Europa gemacht. „Nun dürfen diese ihre Familien nicht nachholen“, sagte der Erzbischof am Montag beim Besuch eines Flüchtlingsheims der Caritas in Köln. Wenn aber Frauen und Kinder nicht mehr nachkommen dürften, würden viele versuchen, auf illegalen und gefährlichen Wegen nach Deutschland zu kommen. Dies werde unweigerlich dazu führen, dass wieder Menschen im Mittelmeer ertrinken.

Woelki kritisierte insbesondere CSU-Chef Horst Seehofer. „Wir alle haben das zum Teil unwürdige Gezänk der letzten Woche miterlebt, zu dessen vorläufigem Ende – dem sogenannten Asylkompromiss – Horst Seehofer sich rühmte, an den „schärfsten Regeln mitgewirkt zu haben, die es jemals zur Begrenzung von Flüchtlingszahlen gegeben“ habe“, sagte Woelki. „Politische Äußerungen, die den Stolz auf die schärfsten Regeln zur Begrenzung von Flüchtlingszahlen zum Ausdruck bringen, stimmen mich mehr als nachdenklich, denn wir müssen die Würde jedes einzelnen Menschen auf der Flucht achten.“

(dpa)

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