Zeitzeuge: Flucht einer Familie mit vier Kindern aus der DDR nach dem Mauerbau 1961

Jochen Wolter konnte im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern und drei Geschwistern mit Hilfe von Fluchthelfern dem kommunistischen Regime in der DDR vier Monate nach dem Mauerbau am 11. November 1961 entkommen.
Epoch Times10. November 2019

Jochen Wolter wurde 1953 geboren und war acht Jahre alt, als die Mauer 1961 gebaut wurde. Später in diesem Jahr begann seine Familie zu planen, einen Fluchtweg zu finden.

Sein Leben im Kindesalter hatte sich mit dem Schulbeginn verändert. Der obligatorische Treueeid jeden Montagmorgen auf dem Schulhof war ein erstes und klares Zeichen für den staatlich kontrollierten Einfluss auf kleine Jungen und Mädchen in einem sehr frühen Lebensabschnitt. Die offizielle Bitte und der starke Gruppenzwang, der kommunistischen Jugendorganisation „Junge Pioniere“ beizutreten, war eine weitere Methode der ideologischen Einflussnahme.

Obwohl sein Vater oft gebeten wurde, der Kommunistischen Partei beizutreten, tat er das nie, denn bis zum Mauerbau gab es immer die Möglichkeit, die DDR zu verlassen. Nach dem Bau der Mauer wurde der Druck fast unerträglich. Der Vater war Chefarzt in einem staatlichen Krankenhaus.

Das wichtigste Thema für die Eltern waren Bildung und Ausbildung der Kinder. Mit vier Kindern in der Schule waren die Aussichten, später zur Universität zu gehen und eine hochkarätige Ausbildung zu haben, fast Null. Die kommunistische Ideologie wollte einen radikalen Wandel in der Gesellschaft.

Vor dem Bau der Mauer war eine Vielfalt an Freiheit und Auswahl etwas schwieriger zu erreichen, aber dennoch möglich. Die älteren Schwestern gingen sogar in West-Berlin zur Schule. Die Mauer hatte alles verändert. Weil die Eltern keine Freiheiten aufgeben wollten, beschlossen sie, die DDR zu verlassen.

Ein langjähriger Jugendfreund des Vaters, ein protestantischer Pastor in Westdeutschland, kontaktierte eine Schweizer Studentengruppe, die Strategien und konkrete Pläne für die Flucht aus der DDR entwickelt hatte. Mitglieder der Gruppe kamen als Tagesgäste nach Ost-Berlin und kontaktierten die Eltern.

Der von ihnen vorgestellte Plan basierte auf einer Reise nach West-Berlin als „wiederkehrende Tagesgäste“ aus Ost-Berlin mit gefälschten Schweizer Pässen und beinhaltete eine Aufteilung der Familie in drei Gruppen mit unterschiedlichen Kontrollpunkten. Die Mutter stimmte zu, aber nur unter der Bedingung, dass sie nicht von ihren achtjährigen Zwillingssöhnen getrennt würde, was ursprünglich anders geplant war. Die Änderung des Plans war möglich. Damals verlangten die Fluchthelfer auch kein Geld, was sich später änderte.

Das Fluchtdatum war der 11. November 1961.

Jochen Wolter studierte später Jura und seine berufliche Laufbahn führte ihn über verschiedene Stationen bis in das Bundespresseamt und das Auswärtige Amt. Viele Auslandsaufentlhalte bereicherten seine Lebenserfahrungen. In diesem Jahr wurde er pensioniert. Immer war er gern im Kontakt mit Menschen und Gruppen, denen er aus seinem Leben berichtete. Im Interview mit der Epoch Times spricht er über sein Leben.  (rls)

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