Zweiter Atommülltransport von Obrigheim nach Neckarwestheim begonnen – Proteste erwartet

Im baden-württembergischen Obrigheim hat der zweite Transport von radioaktivem Atommüll auf dem Neckar begonnen. Die Beladung der Schiffe mit drei Castoren wurde laut Polizei gegen 01.15 Uhr beendet und verlief planmäßig und ohne Zwischenfälle.
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Ein Spezialschiff mit radioaktivem Atommüll auf dem Weg vom stillgelegten Kraftwerk Obrigheim in das Zwischenlager Neckarwestheim.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times6. September 2017

Im baden-württembergischen Obrigheim hat am Morgen der zweite Transport von radioaktivem Atommüll auf dem Neckar begonnen.

Der Schubverband mit drei Castorbehältern mit Brennelementen legte am Mittwochmorgen in Obrigheim ab, wie das Aktionsbündnis Neckar Castorfrei auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Zuvor hatte die Polizei Heilbronn mitgeteilt, die Vorbereitungen für den zweiten Castortransport auf dem Neckar seien abgeschlossen.

Die Beladung der Schiffe mit drei Castoren wurde laut Polizei gegen 01.15 Uhr beendet und verlief planmäßig und ohne Zwischenfälle. Kernkraftgegner wollten im Laufe des Tages mit zwei Mahnwachen gegen den Transport der abgebrannten Brennelemente von Obrigheim ins Zwischenlager nach Neckarwestheim protestieren.

Der erste Transport Ende Juni rund 50 Kilometer weit über einen Fluss in Deutschland war eine Premiere und sorgte für Proteste. Aktivisten, die sich damals von einer Brücke abseilten, hielten den Transport rund eine Stunde lang auf.

Die Gemeinde Neckarwestheim wehrt sich bereits seit Monaten vor Gericht gegen die Transporte. Ein Eilrechtsschutzantrag gegen die Transportgenehmigung beim Verwaltungsgericht Berlin scheiterte im Juni. In einem Beschwerdeverfahren beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erwartet Neckarwestheim bald eine Entscheidung.

Bürgermeister Jochen Winkler sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, die Gemeinde habe im Vorfeld des zweiten Transports versucht, diesen bis auf Weiteres zu verhindern und „den Wunsch geäußert, das Urteil abzuwarten“, was jedoch offensichtlich nicht gelang. Die Gerichtsentscheidung erwartet Winkler aber noch im September. (afp)



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