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Bericht über Frankreichs Problemvorstädte: „Fast sechs Millionen Bewohner leben in einer Art Ausgrenzung“

Die Lage in Frankreichs Banlieues soll verbessert werden – und es gibt viel zu tun. Die Arbeitslosigkeit sei fast drei Mal so hoch wie im Landesdurchschnitt, der Staat ziehe sich zurück, die Bürgermeister würden unter der Last ihrer Aufgaben zusammenbrechen, heißt es in einem neuen Bericht.

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Eine Pariser Vorstadt (Symbolbild).

Foto: Bernard Bisson/Getty Images

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Sanierungen, Investitionen in die Sicherheit, mehr Anstrengungen für Bildung und gegen Analphabetismus – und dafür einen Milliardenfonds: Das sind zentrale Forderungen zur Verbesserung der Lage in Frankreichs Problemvorstädten, die in einem von der Regierung in Auftrag gegebenen Bericht erhoben werden.
In dem am Donnerstag an Premierminister Edouard Philippe übergebenen Bericht verlangt der frühere Stadtentwicklungsminister Jean-Louis Borloo unter anderem einen fünf Milliarden Euro schweren Fonds für die Banlieues.
In dem 60-seitigen Dokument zeichnet Borloo ein düsteres Bild von Frankreichs Problemvorstädten: „Fast sechs Millionen Bewohner leben in einer Art Ausgrenzung.“ Die Arbeitslosigkeit sei fast drei Mal so hoch wie im Landesdurchschnitt, der Staat ziehe sich zurück, die Bürgermeister würden unter der Last ihrer Aufgaben zusammenbrechen.
Nötig sei eine „nationale Versöhnung“, schreibt der Zentrumspolitiker, der in den 2000er Jahren unter dem konservativen Staatschef Jacques Chirac Minister für Stadtentwicklung war.
Er warnte auch vor einer Verbreitung von Vorstellungen über eine „Ungleichheit“ von Mann und Frau und eine Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit wie in einer „neuen Apartheid“. In den Banlieues leben viele Einwandererfamilien aus den muslimisch geprägten Maghreb-Staaten.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte den Bericht bei Borloo in Auftrag gegeben. Der Präsident will im Mai einen Plan vorlegen, um die Lebensbedingungen in den Problemvorstädten zu verbessern. (afp)

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