
Landwirt wird wegen Flüchtlingshilfe in Frankreich der Prozess gemacht
Weil er Flüchtlingen im französisch-italienischen Grenzgebiet half, muss sich in Frankreich ein Landwirt vor Gericht verantworten.
Zum Auftakt des Prozesses in der südfranzösischen Stadt Nizza versammelten sich am Mittwoch rund 300 Unterstützer von Cédric Herrou vor dem Gerichtsgebäude. „Unsere Aufgabe ist es, den Menschen beim Überwinden der Gefahren zu helfen“, sagte Herrou. „Und die Gefahr ist diese Grenze.“
Dem 37-Jährigen wird vorgeworfen, Ausländern ohne gültige Papiere dabei geholfen zu haben, nach Frankreich einzureisen und sich in dem Land aufzuhalten. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft und 30.000 Euro Geldstrafe.
Herrou und andere Aktivisten hatten im vergangenen Oktober rund 50 Flüchtlinge aus Eritrea in einer aufgegebenen Ferienanlage der Staatsbahn SNCF untergebracht. Die Polizei räumte die Anlage nach drei Tagen.
Bereits im August war der Landwirt, der in Südostfrankreich Oliven anbaut und Hühner züchtet, festgenommen worden, weil er acht Flüchtlinge mit dem Auto von Italien nach Frankreich bringen wollte. „Was ich mache, ist kein Opfer, sondern eine Ehre“, sagte Herrou vor Beginn des Prozesses. (afp)