Erdogan: Die USA fallen der Türkei in den Rücken

Nach der Verhängung von Sanktionen und Strafzöllen durch die USA hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Nato-Partner vorgeworfen, seinem Land in den Rücken zu fallen.
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Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan beim Nato-Gipfel in Brüssel. Verhärtete Fronten zwischen Washington und Ankara: Erdogan will im Streit um einen im Land festgehaltenen US-Pastor nicht einknicken.Foto:  Pablo Martinez Monsivais/AP/dpa
Epoch Times13. August 2018

Nach der Verhängung von Sanktionen und Strafzöllen durch die USA hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Nato-Partner vorgeworfen, seinem Land in den Rücken zu fallen. „Einerseits seid ihr mit uns in der Nato, andererseits versucht ihr, eurem strategischen Partner in den Rücken zu fallen“, sagte Erdogan am Montag in einer Rede in Ankara. Er kündigte an, die Beziehungen zu anderen Ländern auszubauen.

Den dramatischen Verfall der türkischen Lira in der vergangenen Woche führte Erdogan erneut auf einen „Angriff auf unser Land“ zurück. „Wie in anderen Bereichen ist die Türkei einer wirtschaftlichen Belagerung ausgesetzt“, sagte Erdogan, der schon am Wochenende von einer „Verschwörung“ und einem „Wirtschaftskrieg“ gegen sein Land gesprochen hatte. Zugleich versicherte er aber, die Wirtschaft sei weiter stabil und stark.

Zuvor hatte bereits Außenminister Mevlüt Cavusoglu gesagt, die Sanktionen und Drohungen von US-Präsident Donald Trump seien weder hinnehmbar noch verständlich. „Wir erwarten von den USA, dass sie an unseren traditionell freundlichen Beziehungen und unserem Verhältnis als Verbündete in der Nato festhalten“, sagte Cavusoglu. Die Türkei bleibe weiterhin auf die Mitgliedschaft in der Nato und den Beitritt zur EU ausgerichtet.

Erdogan hatte in einem Beitrag für die „New York Times“ am Freitag gewarnt, dass die Türkei nach „neuen Freunden und Verbündeten“ suchen werde, wenn die USA ihre Haltung nicht änderten. Insbesondere kritisierte er die US-Militärhilfe für die syrischen Kurden und die Weigerung, den im US-Exil lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen auszuliefern, den Ankara als Drahtzieher des gescheiterten Militärputschs von Juli 2016 sieht.

Anlass für die aktuelle Krise ist jedoch vor allem die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson. In dem Streit verhängte Trump Anfang August Sanktionen gegen zwei türkische Minister. Am vergangenen Freitag verkündete er zudem eine Verdopplung der Zölle auf türkische Stahl- und Aluminiumimporte. Wegen des Streits ist die türkische Lira so stark eingebrochen, dass ihr Verfall inzwischen Börsen und Banken weltweit in Unruhe versetzt. (afp)



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