Kreml: Putin und Erdogan „zutiefst besorgt“ über Lage in syrischer Provinz Idlib

Russland und die Türkei zeigen sich nach Angaben des Kreml "zutiefst besorgt" über die Eskalation in Syrien.
Titelbild
Krisenherd Idlib.Foto: ABDULWAJED HAJ ESTEIFI/AFP via Getty Images
Epoch Times28. Februar 2020

Nach der militärischen Eskalation in der syrischen Provinz Idlib haben sich Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan nach Kreml-Angaben „zutiefst besorgt“ gezeigt. In einem Telefonat am Freitag seien sich beide Staatschefs darin einig gewesen, dass „zusätzliche Maßnahmen“ nötig seien, um einen Waffenstillstand in der Region herbeizuführen, teilte Moskau am Freitag mit. Die Regierungen prüften zudem die Möglichkeit eines zeitnahen Gipfeltreffens.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte vor Journalisten, in dem Telefonat zwischen Putin und Erdogan sei es vor allem um die Umsetzung eines Waffenstillstandsabkommens für Idlib gegangen, das Moskau und Ankara 2018 geschlossen hatten. Beide Gesprächspartner hätten betont, dass „alles Nötige“ zur Umsetzung des Abkommens unternommen werden müsse.

„Wir müssen aber anfangen, diese Ziele zu realisieren“, betonte Lawrow, der Ankara indirekt vorwarf, seinen Verpflichtungen nicht nachzukommen. „Seit einem halben Jahr ist nichts geschehen. Die syrische Armee hat jedes Recht, auf ständige Verletzungen (der Waffenstillstandsvereinbarung) zu reagieren“, betonte Lawrow.

Angesichts der am Donnerstag durch syrische Luftangriffe getöteten 33 türkischen Soldaten habe Russland der Türkei kondoliert. „Solche Tragödien“ könnten jedoch verhindert werden, indem Ankara die Stellung seiner Truppen exakt an Moskau übermittle, sagte Lawrow weiter. Russland sei überdies bereit, die Sicherheit der türkischen Streitkräfte in Idlib zu verbessern. Ziel sei eine Deeskalation der Lage in dem umkämpften Gebiet.

Die syrische Armee geht in Idlib und benachbarten Provinzen im Nordwesten Syriens seit Dezember mit militärischer Unterstützung Russlands verstärkt gegen islamistische und dschihadistische Milizen vor. Staatschef Baschar al-Assad will die letzte Milizen-Hochburg im Land wieder unter seine Kontrolle bringen. Ein Teil der Rebellengruppen in Idlib wird von der Türkei unterstützt. (afp/so)



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