Österreich startet Abschreckungs-Kampagne in Afghanistan

Österreichs Innenministerium hat eine „Informationskampagne“ in Afghanistan gestartet, die Ausreisewilligen von der Reise nach Österreich abrät.
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In Afghanistan soll sich herumsprechen, dass es sich nicht lohnt, nach Österreich zu kommen. Das Innenministerium startet dazu eine breite Medienkampagne. (Schülerinnen in Kabul)Foto: WAKIL KOHSAR /
Epoch Times1. März 2016

In Internet, Fernsehen, Zeitungen und sogar auf Bussen werden demnächst Slogans wie „Österreichs Asylrecht nun noch strenger“ unters afghanische Volk gebracht. Ziel ist, Menschen von der Flucht in den Alpenstaat abzuhalten. Dies berichtet das ORF.

Afghanen waren mit 25.500 Asylanträgen 2015 die größte Migrantengruppe Österreichs. Nur 189 von ihnen kehrten wieder heim, rund 45 Prozent werden anerkannt.

„Sehr viele innerstaatliche Fluchtmöglichkeiten“

Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) empfiehlt Bewohnern des kriegsgebeutelten Landes nun die „sehr vielen innerstaatlichen Fluchtmöglichkeiten.“ Österreich habe mittlerweile das strengste Asylrecht Europas, so Mikl-Leitner. Es sei ein „Gebot der Fairness“ Menschen darüber zu informieren, denn sie würden oft durch Lügen von Schleppern angelockt. Eine ähnliche Kampagne im Kosovo habe im vergangenen Jahr großen Erfolg gehabt, so das Innenministerium.

Fernsehspots für Analphabeten

Mit Fernsehspots von Heimkehrern, die von enttäuschten Erwartungen berichten, sollen die vielen Analphabeten Afghanistans erreicht werden. Auch in der Socialmedia soll es Spots in dortigen Sprachen geben. Österreich eröffnete eine afghanische Facebook-Seite, die bereits 32.000 Likes hat. Diese Seite verweist jedoch auch auf „Refugee Guide“, eine Seite, die sich an bereits in Österreich befindende Afghanen richtet.

Zur Kampagne gehören Zeitungs- und, Onlineinserate sowie Großplakate in den fünf bevölkerungsreichsten Städten des Landes. In der Hauptstadt Kabul werden Autobusse mit den verschiedenen Slogans durch die Straßen fahren, berichtet der ORF. „Ohne Einkommen kein Familiennachzug“ ist einer von ihnen.

Australien als Vorbild

Vorbild ist Australiens „No Way“-Kampagne, die im Frühjahr 2014 startete und Migranten klar machte: „You will not make Australia home.“ Australien investierte im ersten Jahr 20 Millionen Dollar in die mediale Abschreckung und erntete international Kritik.

Österreich rechnet in Afghanistan zunächst mit Ausgaben von 10.000 Euro (die Werbepreise sind dort sehr günstig) und will eine ähnliche „Informationsoffensive“ demnächst in Tunesien, Marokko und Algerien starten.

Eine Kampagne, um ihr Land unattraktiv zu machen, lancierten im Herbst bereits Helfer der „Schwedendemokraten“. Sie verteilten in europäischen Asyllagern Flugblätter, welche auf die „Nachteile“ Schwedens hinwiesen. (rf)



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