Beachvolleyball: Top-Duo Holtwick/Semmler droht Olympia-Aus

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Für Ilka Semmler steht in Hamburg die Olympia-Teilnahme auf dem Spiel.Foto:  Georgios Kefalas/dpa
Epoch Times8. Juni 2016
Es ist das krasseste Szenario in der Geschichte des deutschen Beachvolleyballs. Das Nationalteam Katrin Holtwick und Ilka Semmler liegt in der aktuellen Weltrangliste auf Rang zwei. Trotzdem droht den möglichen Medaillenkandidatinnen das Olympia-Aus für Rio.

Holtwick/Semmler haben im gnadenlosen Rennen um eines der beiden deutschen Tickets für Rio de Janeiro nur noch eine Chance: Sie müssen das mit 800 000 Dollar dotierte Major-Turnier der Welttour diese Woche in Hamburg im umgestalteten Tennisstadion am Rothenbaum gewinnen. Karla Borger und Britta Büthe (Stuttgart), ihre Kontrahentinnen im Kampf um die Olympia-Fahrkarte, dürfen zugleich nicht über die erste K.o.-Runde hinauskommen. „Das ist schon sehr emotional“, bemerkte Blockerin Büthe.

„Wenn es die Regel gibt, muss man sie akzeptieren“, sagte Abwehrspezialistin Holtwick. Die Regeln sind: Jede Nation darf nur mit je zwei Teams bei Frauen und Männern beim Olympia-Spektakel an der Copacabana dabei sein. Und in eineinhalb Jahren müssen die Duos auf Welttour-Turnieren so viele Qualifikationspunkte gesammelt haben, dass sie mit ihren besten zwölf Resultaten im Olympia-Ranking auf einem der 17 vorderen Plätze stehen.

Holtwick/Semmler sind in dieser Wertung mit 4770 Zählern Zehnte. Mit den frisch gekürten Hamburger Europameisterinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (4./6060) sowie Borger/Büthe (8./5200) stehen jedoch zwei deutsche Teams vor ihnen. „Wenn Deutschland vier Plätze hätte, würden vier Teams nach Rio fahren.“ Borger/Büthe bezwangen zum Turnier-Auftakt in Hamburg am Mittwoch das russische Duo Ukolowa/Birlowa mit 2:1 (21:17, 17:21, und 15:12). Holtwick/Semmler setzten sich gegen Broder/Valjas (Kanada) mit 2:1 (21:18, 18:21, 15:13) durch.

Die 30 Jahre alte Semmler und ihre zwei Jahre ältere Partnerin Holtwick, die seit zehn Jahren zusammen auf hohem Niveau spielen, wollen aber das deutsche Heimturnier „wie jedes andere“ angehen. „Die letzten 14 Tage sind nicht optimal für uns gelaufen“, erklärte Trainer Tilo Backhaus. Speziell die Viertelfinal-Niederlage bei der EM im Schweizer Biel gegen Borger/Büthe ließ die Hoffnungen auf Rio abrupt sinken. Nur von Spiel zu Spiel schauen, „versuchen zu genießen und alles geben“, beschrieb Holtwick die neue Strategie. Es ist wohl ihre letzte Saison auf den Beachplätzen. Da wäre für die Olympia-Neunten von London 2012 das Rio-Aus besonders bitter.

Während die deutschen Damen auf jeden Fall mit zwei Teams im August bei Olympia dabei sein werden, müssen die Männer ihre Startplätze beim Qualifikations-Abschluss in Hamburg erst noch behaupten. Derzeit liegen die Hamburger Markus Böckermann und Lars Flüggen sowie die Berliner Jonathan Erdmann und Kay Matysik auf den letzten beiden Listenplätzen, die das Direkt-Ticket nach Brasilien bringen. Um sicher zu gehen, müssen sie am Rothenbaum zumindest ins Achtelfinale.

(dpa)


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