Beckenbauer attackiert DFB-Duo: Angebot nicht beantwortet

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Franz Beckenbauer kritisiert die derzeitige DFB-Führung.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times20. November 2015
Franz Beckenbauer hat zur Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 erstmals öffentlich Stellung bezogen und dabei das derzeitige Führungsduo des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heftig kritisiert.

Im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe/Samstag) beklagte Beckenbauer, dass die DFB-Interimspräsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch ein von ihm angebotenes persönliches Gespräch über die Vorwürfe in Zusammenhang mit der WM-Vergabe abgelehnt hätten. „Was ist denn das für ein Niveau?“, fragte der 70-Jährige.

Beckenbauer, der 2006 Präsident des WM-Organisationskomitees war, soll im Jahr 2000 laut DFB – vor dem Zuschlag an Deutschland – eine Vereinbarung mit dem früheren FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner unterzeichnet haben. Der DFB hatte am 10. November erklärt, angesichts der Unterschrift von Beckenbauer gehe man von einem möglichen Bestechungsversuch aus.

„Das muss man so werten, dass zumindest über diese Fragen nachgedacht worden ist“, hatte Rauball geäußert. Der ausführliche Interview-Text wird nach Auskunft der SZ-Redaktion auch Äußerungen Beckenbauers zum Kernvorwurf im Zusammenhang mit Warner enthalten.

Der „SZ“ sagte Beckenbauer, er habe Rauball und Koch nach deren Kritik einen der Öffentlichkeit bisher unbekannten „persönlich-strikt vertraulichen“ Brief geschrieben und Gesprächsbereitschaft signalisiert. Er werde „bei diesem Gespräch nach bestem Wissen und Gewissen Rede und Antwort stehen“. Der Ehrenpräsident des FC Bayern München beklagte nun, dass weder Koch noch Rauball ihm persönlich auf sein Angebot geantwortet hätten. „Wenn man sich so lange kennt und dann kommt keine Reaktion, und Du bekommst alles nur im Fernsehen mitgeteilt: Ja, wo samma denn?“

Ende Oktober hatte Beckenbauer vor den externen DFB-Ermittlern der Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer ausgesagt. Koch und Rauball hoffen, dass der Abschlussbericht bis Weihnachten, spätestens Anfang Januar, vorliegt.

(dpa)


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