Bundestrainer Löw freut sich mit Dreierpack-Debütant

Das 8:0 gegen San Marino ist kein Maßstab. Dennoch freut sich Joachim Löw über die gelungene Fortsetzung in der WM-Qualifikation. Vor dem Jahresabschluss mit dem Klassiker gegen Italien in Mailand werden der Bundestrainer und sein Weltmeister-Team zu einer Touristengruppe.
Titelbild
Thomas Müller (l-r), Kevin Volland, Serge Gnabry und Max Meyer bejubeln feiern das Tor 8:0-Endstand.Foto: Guido Kirchner/dpa
Epoch Times12. November 2016

Was seinen Dreierpack-Debütanten Serge Gnabry zu später Stunde im Teamhotel nach dem famosen 8:0 gegen San Marino genau erwarten würde, wusste sogar Joachim Löw nicht ganz genau.

„Ich denke, dass er eine Rede halten muss. Als Debütant muss man das eh. Wenn man ein Tor erzielt, weiß ich gar nicht, ob man was machen muss. Mal schauen, was die Mannschaft von ihm erwartet“, sagte der gut gelaunte Bundestrainer nach dem in doppelter Hinsicht stürmischen Abend in der WM-Qualifikation in Serravalle.

Mit drei Treffern hatte der 21 Jahre alte Bremer Gnabry nicht nur die Debütquote so prominenter Vorgänger wie Fritz Walter oder Dieter Müller egalisiert, sondern auch maßgeblichen Anteil an dem zweithöchsten Sieg der Fußball-Nationalmannschaft in der Ära von Chefcoach Löw. Dass die Rekordquote vom 13:0 vor zehn Jahren an gleicher Stelle bei unangenehmen Wind und starkem Regen nicht erreicht wurde, war für den Bundestrainer sekundär.

„Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir hier ein paar Tore erzielen wollen und das Spiel konsequent zu Ende spielen. Das haben wir getan. Da kann man absolut zufrieden sein“, sagte Löw und hakte das ungleiche Duell mit dem überfordertem Gegner schnell ab.

Der erwartete Kantersieg war für den 56-Jährigen die Fortsetzung einer perfekt angelaufenen Ausscheidungsrunde zur WM 2018 in Russland. „Die ersten vier Spiele in der Qualifikation haben wir so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. Wir haben alle Spiele gewonnen, wir haben kein Gegentor hingenommen. Von daher ist das gut gelaufen. Das war unser Anspruch und unsere Erwartung.“

Sami Khedira (7. Minute) hatte den Torreigen früh eröffnet. Nach dem Abpfiff durfte der Ersatzkapitän gleich wie vereinbart Richtung Wahlheimat Turin abreisen. Die weiteren Treffer markierten der frisch aufspielende Olympia-Zweite Gnabry (9./58./76.), der erstaunlich effektive Kölner Jonas Hector (32./65.) mit seinem ersten Doppelpack im DFB-Trikot, Leverkusens Kevin Volland (85.) mit seinem ersten Länderspieltreffer überhaupt und Mattia Stefanelli (82.) per Eigentor.

Auf eine Debatte über sein Offensivpersonal wollte sich Löw gar nicht erst einlassen – obwohl nur Volland als echte Spitze ein Tor erzielen konnte. „Das spielt für mich keine Rolle. Für Thomas Müller, für Mario Götze, für Mario Gomez war es extrem schwierig vorne, weil keine Räume da waren, sich vorne zu bewegen. Deswegen wollten wir, dass die Spieler aus der zweiten Reihe in den Strafraum stoßen“, sagte Löw.

Das Ticket für Russland ist schon nach knapp der Hälfte der Qualifikationsrunde bei fünf Punkten Vorsprung vor den Verfolgern aus Nordirland und Aserbaidschan praktisch gebucht. Die DFB-Auswahl führt die Gruppe C mit der Maximalausbeute von zwölf Punkten und 16:0 Toren an. Die kommenden Aufgaben am 26. März in Aserbaidschan und am 10. Juni daheim wieder gegen San Marino jagen den Weltmeistern auch keinen Schrecken ein.

Voll Vorfreude blickte Löw stattdessen auf die bevorstehende Rom-Reise von Samstag bis zum Höhepunkt mit der Papstaudienz am Montag noch vor dem Jahresabschluss mit dem Test gegen Italien. „Das ist gut für den Teamgeist. Wir werden das Testspiel danach sicher ernstnehmen. Ich finde Rom von der Geschichte unheimlich interessant. Es gibt wahnsinnig viel zu sehen. Ich freue mich auf die Stadtrundfahrt“, sagte Löw. (dpa)



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