Club-Chef Carro: Neuer Königsklassenmodus ein «Kompromiss»

Die Europäische Fußball-Union will am 31. März die Reform des Europapokals beschließen. Nach Ansicht von Bayer Leverkusens Clubchef stellt das «Schweizer Modell» für die Königsklasse einen Kompromiss da.
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Bezeichnet sich selbst als «ausgewiesenen Fußball-Romantiker»: Fernando Carro, Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times30. März 2021

Bayer Leverkusens Club-Chef Fernando Carro sieht in der tiefgreifenden Europapokal-Reform der UEFA einen „annehmbaren Kompromiss“.

Man dürfe nicht vergessen, „wo wir herkommen: Vor zwei Jahren noch standen Ideen und teilweise Forderungen nach einer geschlossenen Liga sowie Wochenendspieltage im Raum“, sagte der 56-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Das haben wir, so wie es aussieht, auch durch unsere starke, einvernehmliche Position als Bundesliga verhindern können.“

Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union will am 31. März die Veränderungen insbesondere in der Champions League ab 2024 beschließen. Die Königsklasse soll von 32 auf 36 Mannschaften aufgestockt, die Gruppenphase durch das sogenannte „Schweizer Modell“ ersetzt werden. Gespielt wird dann nicht mehr in acht Vorrundengruppen sondern in nur einer Liga, in der aber nicht Jeder gegen Jeden antritt, sondern die Gegner nach Vorjahresplatzierung zugelost werden.

„Wichtig war uns, dass die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb weiterhin über die nationalen Ligen erfolgt und dass die Wochenenden den nationalen Wettbewerben vorbehalten bleiben“, sagte Carro. „Das scheint ebenso gewährleistet wie eine Minimierung der unbedeutenden Gruppenspiele, mit denen wir es im aktuellen Modus zu tun haben.“ Leverkusen ist Mitglied in der einflussreichen Clubvereinigung ECA, die maßgeblich an der Reform beteiligt ist.

„Als ausgewiesener Fußball-Romantiker sehne ich mich nach dem Cup der Landesmeister, dem Pokalsieger-Wettbewerb und dem UEFA-Cup zurück“, sagte Carro. Das sei aber nicht mehr realistisch. „Natürlich müssen wir dringend die Bedürfnisse der Fans hören und berücksichtigen, die Bundesliga lebt in besonderem Maße von ihrer Fan- und Stadionkultur. Aber wir müssen auch akzeptieren, dass Fußball ein Milliarden-Geschäft geworden ist, dass verschiedene Länder, Ligen, Vereine unterschiedliche Interessen verfolgen“, sagte der Leverkusener Club-Chef. „Diese gilt es zu bündeln und einen am Ende für alle Seiten tragfähigen Kompromiss zu finden.“ (dpa)



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