DHB-«Ladies» vor Gruppen-Endspiel entspannt

Das Rechnen verkneifen sich die deutschen Handballerinnen vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen EM-Gastgeber Schweden. Der Einzug ins Halbfinale ist noch möglich, liegt für die DHB-Auswahl aber nicht mehr in den eigenen Händen.
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Das Team von Bundestrainer Michael Biegler kann das Halbfinale nicht mehr aus eigener Kraft erreichen.Foto: Guido Kirchner/dpa
Epoch Times13. Dezember 2016

Bei einer Shopping-Tour durch Göteborg stimmten sich die deutschen Handball-„Ladies“ auf das Hauptrunden-Endspiel gegen EM-Gastgeber Schweden ein.

Medaillenkampf, Bonusspiel oder Heimflug – bei der Endrunde ist noch alles drin für die DHB-Auswahl, die den erstmaligen Einzug in ein Turnier-Halbfinale seit acht Jahren aber nicht mehr in den eigenen Händen hat. Mit Rechenspielen wollte sich Bundestrainer Michael Biegler vor der Partie an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) daher nicht beschäftigen. „Das habe ich vorher nicht gemacht und mache ich jetzt auch nicht“, sagte Biegler.

Unabhängig vom Ausgang ist die EM für den 55-Jährigen, der sein Amt erst im April angetreten hat, schon jetzt ein voller Erfolg. „Nach fünf Spielen haben wir drei Siege, ein Remis und nur eine Niederlage auf dem Konto. Die Ladies geben alles für eine tolle Turnierleistung. Ich bin definitiv zufrieden, egal, was noch kommt, denn wir haben uns richtig weiterentwickelt“, sagte Biegler.

Mit der vorzeitigen Heimreise im Falle einer Niederlage gegen Schweden beschäftigt sich im deutschen Team niemand. Bei einem Remis wäre mindestens das Spiel um Platz fünf am Freitag in Göteborg sicher, ein Sieg würde die Chancen auf die erste Halbfinalteilnahme seit 2008 erhöhen. Allerdings müssten entweder Vize-Weltmeister Niederlande gegen Spanien oder der Olympia-Zweite Frankreich gegen Serbien patzen.

Über die verschiedenen Konstellationen zerbrachen sich die DHB-Frauen nicht den Kopf. Sie genossen lieber ihren freien Tag bei einem Einkaufsbummel. „Wir wollen unser Spiel durchziehen. Alles, was vorher oder nachher passiert, haben wir sowieso nicht in unseren Händen“, sagte Torfrau Clara Woltering.

Die Dortmunderin absolvierte am Montag beim dramatischen 20:20 gegen Spanien ihre 38. Endrundenpartie und ist damit neue EM-Rekordspielerin des Deutschen Handballbundes. Obwohl sie schon viel erlebt hat und bereits vor zehn Jahren dabei war, als Deutschland an gleicher Stätte EM-Vierter wurde, freut sich Woltering auf das Duell mit den Gastgeberinnen: „Da werden Tausende Fans in der Halle sein und ihr Team unterstützen. Das wird cool.“

Den Gegner kennt die deutsche Mannschaft gut. Kurz vor der EM gab es in den letzten beiden Testspielen gegen Schweden jeweils ein Unentschieden (24:24/28:28). „Wir haben es in der Hand, im Turnier zu bleiben, aber der Heimvorteil könnte für Schweden sprechen“, sagte Biegler.

Die Skandinavierinnen können das Halbfinale zwar nicht mehr erreichen, mit einem Sieg gegen Deutschland stünden sie aber im Spiel um Platz fünf. Woltering erwartet daher eine intensive Partie: „Die wollen sich am Freitag noch einmal den Fans präsentieren und werden alles rein werfen.“

Das glaubt auch Julia Behnke. „Auf uns wartet eine richtig große Aufgabe“, sagte die Kreisläuferin vom TuS Metzingen. Nicht nur sie ärgerte sich auch am Tag nach dem Spanien-Spiel noch ein wenig über den verlorenen Punkt. „Das Spiel hätten wir gewinnen können, aber wir haben einfach zu viele einfache Chancen liegengelassen“, sagte Behnke.

Ob Rückraumspielerin Isabell Klein gegen Schweden dabei sein kann, war am Dienstagmittag offen. Die 32-Jährige, die gegen Spanien mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgeschieden war, weilte noch zu eingehenden Untersuchungen in einem Göteborger Krankenhaus. (dpa)



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