Diskus-Olympiasieger Christoph Harting visiert Weltrekord an

Die Diskussion um sein Verhalten bei der olympischen Siegerehrung will Christoph Harting hinter sich lassen. Der Weltrekord soll her. 2017 könnte es in London erstmals zu einem großen Duell mit seinem Bruder kommen.
Epoch Times17. Oktober 2016

Diskus-Olympiasieger Christoph Harting hat den Weltrekord als sein nächstes großes Ziel ausgegeben. „Schon vor meinem Olympiasieg habe ich mich mit dem Weltrekord auseinandergesetzt“, sagte Harting im Interview des Fachportals leichtathletik.de.

Die viel diskutierten Fernsehbilder seines Auftretens bei der Siegerehrung nach seinem olympischen Goldwurf hat sich der 26-Jährige nach eigener Aussage nicht noch einmal angeschaut. Stattdessen kurierte er einen Infekt aus und hat ein Studium begonnen.

Den ganz großen Coup hatte Harting bei Olympischen Spielen gelandet, ohne vorher je eine Medaille bei einer Welt- oder Europameisterschaft gewonnen zu haben. Künftig Titel bei diesen internationalen Höhepunkten der Leichtathletik zu gewinnen, ist für den Berliner dennoch nicht die erste Priorität. Stattdessen nimmt er den Weltrekord von 74,08 Metern ins Visier, aufgestellt zu DDR-Zeiten 1986 vom heutigen Bundestrainer Jürgen Schult.

In die Nähe dieser Bestmarke waren danach nur Virgilijus Alekna aus Litauen mit 73,88 Metern im Jahr 2000 und der Este Gerd Kanter mit 73,38 (2006) gekommen. „Der Sieg in Rio gibt mir die Freiheit, mich auf dieses Ziel zu fokussieren“, sagt Harting, der noch keinen Zeitpunkt für diesen ganz großen Wurf im Kopf hat.

Mit dem Triumph von Rio hatte er auf olympischer Bühne mit seinem älteren Bruder Robert Harting gleichgezogen, der vier Jahre zuvor in London Gold gewonnen hatte und darüber hinaus schon dreimal Weltmeister war. Im Stadion von Roberts größtem Triumph könnten die beiden Olympiasieger erstmals in einem großen Finale aufeinandertreffen: Die WM 2017 findet ebenfalls in der britischen Hauptstadt statt. Die Diskussion um sein Auftreten bei der Siegerehrung in Rio kann Christoph Harting zum Teil nachvollziehen, „da Ungewohntes immer auf Kritik stößt. Gleichzeitig habe ich mich darüber gewundert, dass über die Art, wie ich mich gefreut habe, so viel gesprochen wurde. Ich denke, es gibt keine Vorschriften dafür, wie sich ein Mensch in einer solchen Situation zu freuen hat.“ Mit seinem Verhalten nach dem Gold-Coup hatte Harting für Ärger gesorgt. Als im Olympiastadion von Rio die Nationalhymne abgespielt wurde, hatte er die Arme verschränkt und herumgealbert.

Wegen eines Infekts musste der Berliner alle geplanten Starts nach Olympia absagen. „Mittlerweile bin ich wieder ganz gut genesen“, sagte er. Das Training läuft wieder an. Außerdem hat der ausgebildete Bundespolizist ein Psychologie-Studium aufgenommen und stellte seine Olympiaausrüstung für einen guten Zweck zur Verfügung. Unter anderem wird sein Trikot mit signierter Startnummer im Internet versteigert. „Der Großteil des Erlöses wird an eine Berliner Kita und eine Grundschule gespendet“, sagte Harting. (dpa)



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