Alles oder Nichts für Bayer – Schmidt: «Maximales» holen

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Leverkusen droht das frühzeitige Aus in der Champions League Gruppenphase.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times23. November 2015
Eine Vergnügungsreise ist der Kurztrip ins 1700 Kilometer entfernte weißrussische Borissow für Bayer Leverkusen sicher nicht. „Wenn man das Achtelfinale erreichen kann, lohnen sich die Mühen“, meinte Trainer Roger Schmidt vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel am Dienstag beim FC BATE.

„Wir werden die Strapazen ausblenden und uns konzentrieren. Sie dürfen keine Rolle spielen.“ Mit einem Sieg könnte der Bundesliga-Sechste aus eigener Kraft das Überwintern in der Champions League schaffen. Bei einer Niederlage müsste man wohl sogar die Teilnahme an der Europa League abschreiben. „Unser großer Traum ist, ins Achtelfinale einzuziehen. Mit zwei Siegen würden wir es sicher schaffen“, erklärte Schmidt. „Deshalb fahren wir nach Borissow, um Maximales herauszuholen.“

Vor dem 5. Spieltag führt Titelverteidiger FC Barcelona (10 Punkte) in der Gruppe E vor dem AS Rom (5), Bayer (4) und Borissow (3). Barça könnte gegen die Römer vorzeitig den Gruppensieg fix machen, bevor am 9. Dezember noch das Gastspiel in Leverkusen ansteht.

„Es ist wichtig, drei Punkte in Borissow zu holen. Dann hätten wir ein Endspiel gegen Barcelona“, sagt Bayer-Stürmer Admir Mehmedi. „Aber es wird sehr, sehr schwierig, das muss uns klar sein.“

Der Wille und die Zuversicht, die Runde der besten 16 Clubs Europas noch zu erreichen, ist nach dem 3:1 in Frankfurt zurückgekehrt. „Es war ein wertvolles Spiel für uns nach zuvor drei Niederlagen und wird bis Dienstag nachwirken, uns Selbstvertrauen geben“, sagte Schmidt. „Wir haben bisher keine perfekte Saison gespielt. Dass wir jetzt auf dem aufsteigenden Ast sind, merken wir.“

Davon ist auch Kevin Kampl überzeugt. „In Borissow wird es richtig schwer, aber wir haben eine super junge Truppe, die ist hungrig“, meinte der Mittelfeldakteur. Allerdings hat Bayer massive Probleme in der Defensive: Kapitän Lars Bender (Sprunggelenk) muss auch in Weißrussland passen. Zudem sind die Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos und Ömer Toprak gesperrt. Dennoch will Schmidt von der Offensivstrategie nicht abrücken: „Mit einer offensiven Aufstellung müssen wir versuchen, auch defensiv gut zu stehen.“

Die Gefahr, Borissow nach dem 4:1-Heimsieg auf die leichte Schulter zu nehmen, sieht der Bayer-Trainer nicht. „Nein, überhaupt nicht. Es wäre auch extrem fahrlässig“, sagte Schmidt. „Wir haben das erste Spiel relativ leicht gewonnen, aber man hat danach gesehen, dass es nicht so einfach ist, gegen Borissow zu gewinnen.“

Schließlich verlor AS Rom 2:3)in der 70 Kilometer von Minsk entfernten Stadt und auch gegen Barcelona (0:2) habe BATE zu Hause „einen guten Eindruck“ hinterlassen, meint Schmidt. „Deshalb wird es alles andere als einfach werden.“ Dies sieht auch Vereinschef Michael Schade so: „Das wird kein Selbstläufer.“

Nicht nur deshalb warnt Sportdirektor Rudi Völler, den Erfolg in Frankfurt nach einer Mini-Krise überzubewerten: „Alle schön ruhigbleiben. Das war nur der erste Sieg in einer ganz wichtigen Woche.“ Um genügend Vorbereitungszeit für die Liga-Partie am Sonntag gegen den FC Schalke 04 zu haben, wird der Bayer-Tross unmittelbar nach dem Abpfiff in Borissow den Heimflug antreten.

(dpa)

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