Augsburg bejubelt die Rettung – Werder Bremen in Not

Trotz längerer Unterzahl hat der FC Augsburg in einem extrem emotionalen Abstiegsduell mit bedrohlich wankenden Bremern die Rettung erzwungen.FCA-Coach Markus Weinzierl konnte am Samstag nach dem nervenaufreibenden 2:0 (0:0)-Heimsieg ausgelassen…
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Der FC Augsburg bejubelt den Treffer von Rani Khedira (M).Foto: Matthias Balk/dpa/dpa
Epoch Times15. Mai 2021

Trotz längerer Unterzahl hat der FC Augsburg in einem extrem emotionalen Abstiegsduell mit bedrohlich wankenden Bremern die Rettung erzwungen.

FCA-Coach Markus Weinzierl konnte am Samstag nach dem nervenaufreibenden 2:0 (0:0)-Heimsieg ausgelassen jubeln, während sein Kollege Florian Kohfeldt mit Werder vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga auf Platz 16 stürzte. Schon vor einem Jahr mussten die Bremer in die Abstiegs-Relegation.

Augsburgs Held des Tages war Rani Khedira mit seinem Führungstor in der 57. Minute, als beide Mannschaften nur noch zu zehnt spielten. Es war das schönste Abschiedsgeschenk, das der am Saisonende zu Union Berlin wechselnde Mittelfeldspieler seinem aktuellen Arbeitgeber machen konnte. Kurz vor Schluss erhöhte der eingewechselte Daniel Caligiuri mit einem wuchtigen Elfmeter zur Entscheidung (89.). André Hahn war von Milot Rashica im Strafraum gefoult worden. Beim Torjubel stürmte auch Weinzierl auf den Rasen. Der Nachfolger von Heiko Herrlich hat seinen Job mit der geglückten Rettung erfüllt.

Der hektische, mit allen kämpferischen Mitteln geführte Existenzkampf auf dem Platz gipfelte in zwei Platzverweisen: Augsburgs Angreifer Ruben Vargas sah für eine Tätlichkeit Rot (13. Minute), Bremens Abräumer Christian Gross bekam für wiederholtes Foulspiel die Gelb-Rote Karte (49.). Werder kam dem Ausgleich noch einmal ganz nahe: Ein krachender Distanzschuss von Leonardo Bittencourt prallte an den Innenpfosten (72.). Am letzten Spieltag treffen die nun seit neun Partien sieglosen Bremer daheim auf Borussia Mönchengladbach.

Mehrere hundert FCA-Fans hatten den Augsburger Mannschaftsbus vor dem letzten Saison-Heimspiel am Stadion lautstark empfangen. Die Unterstützung der Anhänger erklang auch während der Partie von außerhalb durch lautes Sirenengeheul. In der leeren Arena ging es auf dem Rasen und auf der Tribüne wortgewaltig zu – besonders bei der ersten Schlüsselszene, die den Augsburger Matchplan zerstörte.

Es war klar, dass die Nerven eine Rolle spielen würden – und Vargas verlor sie früh. Als Theodor Gebre Selassie den Weg des Schweizers kreuzte, trat Vargas dem Bremer in die Beine. Schiedsrichter Robert Schröder zog auf Hinweis des Videoassistenten Benjamin Brand Rot. Oben auf der Tribüne fluchte und schrie FCA-Präsident Klaus Hofmann.

Trainer Weinzierl reagierte sofort und formierte sein Team mit zwei tief stehenden Viererketten. In Überzahl sprach eigentlich alles für die Gäste, deren spielerische Armut aber eklatant war. Viel mehr als zwei Halbchancen durch Josh Sargent sprangen nicht heraus. Die Augsburger kamen nur sporadisch vors Bremer Tor. Marco Richter hätte beinahe Werder-Torwart Jiri Pavlenka aus spitzem Winkel überlistet.

Kurz nach der Pause bekam das Spiel eine neue Wendung. Groß kam im Mittelfeld zu spät gegen Florian Niederlechner – und sah Gelb-Rot. Die Gleichzahl auf dem Platz beflügelte die Augsburger, die prompt zuschlugen. Eine Ecke von Richter klärte die Bremer Abwehr um den wieder fitten Routinier Ömer Toprak mangelhaft. Ein Kopfball von FCA-Verteidiger Robert Gumny landete im Getümmel bei Khedira, der aus der Drehung mit dem linken Fuß traf. Augsburg war jetzt auch mental im Vorteil. Werders Offensiv-Vermögen war zu gering, bis auf den Aluminiumtreffer von Bittencourt fehlte die Durchschlagskraft. (dpa)



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