DFB ermittelt gegen Bremer Junuzovic und Fritz

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Bremens Zlatko Junuzovic sah in der Partie gegen Hannover die Gelbe Karte.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times7. März 2016
„Mach et, Zlatko“ hat niemand gerufen. Und „Mach et, Clemens“ war auch nicht zu hören. Trotzdem drohen den Bremer Bundesliga-Profis Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz ähnliche Sperren wie 1991 dem damaligen Kölner Frank Ordenewitz nach dem berühmten „Mach et, Otze!“

Der DFB-Kontrollausschuss hat die angekündigten Ermittlungen gegen die beiden Werder-Spieler wegen unsportlichen Verhaltens aufgenommen. Grund sind die Gelben Karten im Spiel gegen Hannover und die anschließenden Aussagen von Junuzovic.

Ehrlichkeit oder Dummheit? Aufsehen haben die Gelbe Karten und die dadurch verursachten Sperren für das Spiel am Samstag gegen Bayern München vor allem wegen Junuzovic‘ unverblümter Aussagen erhalten, dass es Absicht war. Das war deutlicher als vor drei Wochen, als gleich fünf Darmstädter Spieler wohl nicht ganz zufällig Gelb sahen und gegen den Tabellenführer gesperrt waren.

Junuzovic versuchte in einem Interview auf der Werder-Homepage zurückzurudern und behauptete, falsch verstanden worden zu sein. „Ich hätte nie gedacht, dass meine Aussagen in der Euphorie nach dem Spiel eine solche Aufregung nach sich ziehen, eine solche Tragweite bekommen“, sagte er. „Es war nie meine Absicht, gegen Regeln zu verstoßen oder mich unsportlich zu verhalten.“ Er sei emotional gewesen, ihm hätten die richtigen Worte gefehlt. „Es war einfach eine dumme Aussage“, sagte der Österreicher.

Bei Ordenewitz, inzwischen als Scout für die Bremer tätig, war es etwas anders. Der damalige Kölner Trainer Erich Rutemöller rief im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den MSV Duisburg den inzwischen schon legendären Satz: „Mach et, Otze!“ Und Ordenewitz machte es und holte sich eine Rote Karte ab, die er in der Liga absitzen wollte – um dann im Finale spielen zu können.

Auch damals ermittelte der DFB, und er sperrte Ordenewitz für das Endspiel. Junuzovic könnte das gleiche Schicksal einer zusätzlichen Sperre ereilen, Fritz wohl eher nicht. Denn den Kapitän war nicht so frank und frei, den Plan zuzugeben.

„Eigentlich sollte Ehrlichkeit nie bestraft werden“, sagte der ehemalige Schiedsrichter Markus Merk beim Pay-TV-Sender Sky. „Hier gibt es eine ehrliche Aussage, das erinnert an Frank Ordenewitz.“ Pikanterweise war Merk damals Referee, als „Otze“ es machte.

Fritz hatte seine zehnte Verwarnung nach einem überflüssigem Foul durch Klammern erhalten und auf die Frage, ob das der Darmstadt-Trick sei, geantwortet: „Natürlich nicht. Die Allianz-Arena ist immer toll.“ Und er hatte dabei ordentlich gegrinst, so dass sich jeder der Anwesenden seinen Teil denken konnte. Justiziabel ist so ein Grinsen aber wohl kaum.

Junuzovic, der wegen Verzögerung verwarnt wurde, hatte hingegen ungewöhnlich freimütig sein absichtliches Gelb durch Zeitschinden zugegeben. „Es war abgesprochen, das gebe ich zu. Es ist besser, ich mache es so, als wenn ich jemandem absichtlich weh tue“, sagte der Österreicher beim Pay-TV-Sender Sky. Zumindest von Trainer Viktor Skripnik hatte er dafür schon direkt nach dem Spiel deutliche Worte gehört: „Ich habe in der Kabine schon ein paar kritische Worte für Zladdi gefunden.“ Er sei „echt sauer“, sagte der Coach und beteuerte: „Der Trainerstab wusste davon nichts.“

(dpa)

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