Hertha gegen die Historie: «Spieler habe es verstanden»

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Die Spieler der Hertha waren die Überraschung der Hinrunde und möchte in der Rückrunde die Leistung bestätigen.Foto: Thomas Eisenhuth/dpa
Epoch Times22. Januar 2016
Der Blick zurück steht auf dem Hertha-Index. 32 Punkte, zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte, Platz drei – Trainer Pal Dardai sieht die bisherige Überraschungs-Bilanz als „Chance“ und nicht als Belastung für den Hauptstadtclub.

„Wir wollen mutig bleiben“, erklärte der „Macher“ des Hertha-Aufbruchs vor dem Rückrunden-Start gegen den FC Augsburg. Dass es vor zwei und vier Jahren nach der Winterpause jeweils ein böses Erwachen gegeben hatte, schieben die Berliner weit von sich.

„Wir wollen wieder da hinkommen, wo wir aufgehört haben“, betonte Dardai mit Blick auf den erfolgreichen Dezember 2015, als sein Team mit 8:1 Toren alle drei Bundesliga-Spiele gewonnen hatte und als ganz spezielle Zugabe auch noch ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen war. Das Finale im eigenen Wohnzimmer Olympiastadion ist eines der mutigen Saisonziele des Trainers.

„Wir wissen, dass es bei Null losgeht“, warnte Dardai aber zugleich. Denn natürlich kennt der 39-jährige Liga-Rekordspieler der Hertha die Historie seines Herzensclubs nur zugut. 2013/14 sammelte Hertha als Aufsteiger in der Hinrunde bemerkenswerte 28 Punkte ein – in der Rückrunde kamen nur mickrige 13 hinzu. 2011/12 hatten die Berliner ebenfalls als Erstliga-Rückkehrer mit 20 Zählern nach 17 Runden hoffnungsvoll im Rennen gelegen. Nach einer unschönen Trennung von Trainer Markus Babbel folgte der Absturz bis in Liga zwei.

Manager Michael Preetz sieht jetzt eine ganz andere Situation. „Ich erlebe die Mannschaft sehr konzentriert und fokussiert“, erklärte der Mann, der noch immer als Herthas Rekordtorschütze geführt wird. Er ist überzeugt davon, „dass die Spieler verstanden haben, dass es für Hertha weiter nur so gehen kann, wenn sie weiter alles abrufen“. Und die Profis, die vor zwei Jahren den letzten Einbruch selbst mit erlebten, „haben es als warnendes Beispiel dabei und wollen es besser machen“, unterstrich Preetz.

Die Vorbereitung auf die Rückrunde ist bei Hertha recht unspektakulär verlaufen. Wintereinkauf Sinan Kurt vom FC Bayern soll erst bei der U23 Spielpraxis sammeln. Zwar sind einige Langzeitverletzte wie Stürmer Julian Schieber wieder ins Teamtraining eingestiegen. Doch die bisherigen Stammkräfte untermauerten ihre Position. Im Tor bekommt weiter der Norweger Rune Jarstein das Vertrauen, der Ex-Bayer Thomas Kraft muss nach einer langwierigen Schulterverletzung warten.

Dardai, der möglicherweise gegen Augsburg Sebastian Langkamp (Muskelverhärtung) in der Innenverteidigung durch Talent Niklas Stark ersetzen muss, setzt ohnehin vor allem auf den Teamgedanken. „Der Star bei Hertha ist die Mannschaft“, lobte auch Nationaltorwart Manuel Neuer in der „Berliner Morgenpost“ und ergänzte: „Der Trainer macht’s sehr gut, Hertha stellt sich sehr kompakt auf den jeweiligen Gegner ein.“ Mit dem 1:0 zum Saisonauftakt in Augsburg kamen die Berliner sofort in die Spur.

Das soll gegen die zuletzt ebenfalls aufstrebenden Augsburger nun wieder so sein, auch wenn Hertha in der Bundesliga seit 2010 (3:0 bei Hannover 96) zum Rückrunden-Auftakt kein Spiel mehr gewonnen hat. Aber der Blick in die Geschichte ist bei Hertha ja ohnehin tabu.

(dpa)

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