Leverkusen-Coach Schmidt sieht offensiv noch Potenzial

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Chicharito (l) freut sich mit Hakan Calhanoglu über den Treffer zum 1:0-Sieg.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times24. September 2015
Roger Schmidt ballte die rechte Faust. Die Erleichterung des Bayer-Trainers über das Ende der 411 Minuten andauernden Bundesliga-Torflaute seiner Leverkusener Fußballer entlud sich in der 69. Minute.

Der mexikanische Neuzugang Javier Hernandez machte mit seinem Premierentreffer für die Werkself den 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 perfekt. Die Serie von drei Niederlagen war beendet – Roger Schmidt aber musste wie die 24 805 Zuschauer eines klar erkennen: Bayer ist noch lange nicht da, wo der Coach sein personell stark verändertes Team haben will. Nur temporär agierte der Champions-League-Starter mit der Reife für die Königsklasse, wo am kommenden Dienstag der Auftritt bei Titelverteidiger FC Barcelona bevorsteht.

„Wir haben natürlich noch Potenzial, aus diesem großen Aufwand heraus noch mehr Tore zu schießen“ – dieser analytische Schmidt-Satz beleuchtete einen der aktuellen Bayer-Schwachpunkte: Im Vergleich mit der Saison 2014/15 ist die Chancenverwertung nun deutlich geringer. Schmidt: „In der Effizienz besteht die größte Möglichkeit, dass wir uns weiterentwickeln.“

Am Ende sei es „ein Zittersieg“ gewesen, hielt Bayer-Geschäftsführer Michael Schade fest. 13:0 Torschüsse auf das Mainzer Gehäuse verzeichnete die Statistik bis zur Halbzeit – Treffer indes fielen bis zu jenem erlösenden Moment durch „Chicharito“ Hernandez nicht. Doch zumindest mit den Aluminiumtreffern des eingewechselten Stefan Kießling (74.) und von Weltmeister Christoph Kramer (89.) deutete Bayer an, dass die Offensive nach der langen Torflaute wieder mehr Gefahr entwickelt – das ist vor dem Bundesligaspiel am Samstag in Bremen und dem Königsklassentrip nach Barcelona auch dringend nötig.

Wie schwer es den Bayer-Profis derzeit fällt, so zu agieren, wie der Trainer es haben möchte, machte Rückkehrer Kramer deutlich. „Meine ersten Spiele hier waren echt schlecht, so ehrlich muss ich schon zu mir sein.“ Im Vergleich mit seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach sei „Leverkusen ein brutal anderer Fußball“. Schmidts Power-Pressing haben noch nicht alle verinnerlicht.

Sportchef Rudi Völler sprach zwischenzeitlich sogar von einem „Dornröschenschlaf“ – ein Weckruf zur rechten Zeit. Das Erfolgserlebnis gegen Mainz sei „ein sehr gutes Zeichen, dass die Mannschaft so reagiert hat“ – Schmidt bedankte sich indirekt bei Völler für dessen Kritik nach dem 0:3 von Dortmund. Völlers Einlassungen seien berechtigt gewesen, gab Nationalspieler Lars Bender zu: „Heute hat ja auch jeder wieder seine Bereitschaft gezeigt.“

Und die Mainzer? Sie trauerten ihren zwei Konterchancen kurz vor dem 0:1 nach. „Da hätten wir ein bisschen dreckig in Führung gehen können. Am Schluss mussten wir uns der großen Dominanz fügen und klein beigeben“, kommentierte Chefcoach Martin Schmidt die dritte Saisonniederlage.

(dpa)


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