Oranje-Team will positiven Jahresabschluss

Titelbild
Der niederländische Nationaltrainer Danny Blind strebt mit seinem Team einen positiven Jahresabschluss an.Foto: Dave Williams/dpa
Epoch Times16. November 2015
Die Ereignisse von Paris haben auch im Lager der Niederländer die Vorfreude auf den Klassiker gegen Deutschland verdrängt. Als sich das Oranje-Team von Cardiff aus auf den Weg nach Hannover machte, waren die Terrorangriffe vom Freitag weiter das Gesprächsthema Nummer eins.

„Ich habe so etwas selbst zum Glück noch nie mitmachen müssen“, sagte Bondscoach Danny Blind zur Horror-Nacht im Stade de France. „Wir bekommen es über die Medien mit, aber diese Jungs haben es in Wirklichkeit erlebt“, meinte Schalkes Angreifer Klaas-Jan Huntelaar.

Die Niederländer hätten deshalb jede Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes akzeptiert, auch eine Absage des Freundschaftsspiels am Dienstag. Der Entschluss des DFB, zu spielen und die Partie als deutliches Zeichen gegen den Terror zu nutzen, wurde im Oranje-Lager aber sehr begrüßt. „Das Gute an der Entscheidung ist, dass wir alle nicht vor dem Terror zurückweichen“, sagte Blind.

Dem nach dem peinlichen Scheitern in der EM-Qualifikation nach wie vor nicht unumstrittenen Nachfolger von Guus Hiddink ist bewusst, dass die Bedeutung des Duells mit dem Erzrivalen aufgrund der Umstände nun eine andere ist. Die schrecklichen Ereignisse von Paris würden alles relativieren, sagte Blind dem „Algemeen Dagblad“. Und dies sei auch gut so.

Gleichwohl werden die Niederländer die Partie in Hannover durchaus ernst nehmen. „Wenn die Spieler morgen das Feld betreten, dann sind sie Fußballer, die noch immer eine gute Leistung zeigen und gewinnen wollen“, sagte Blind. Schließlich kann der WM-Dritte nach der Schmach der verpassten Europameisterschaft 2016 gute Resultate besser denn je gebrauchen.

Im Nachbarland ist der Frust über das erstmalige Fehlen bei einer EM seit 32 Jahren immer noch groß. Dass es die Elftal in einer Gruppe mit unter anderem Island, Tschechien und der Türkei nicht geschafft hat, unter die ersten Drei zu kommen, hat die stolze Fußball-Nation bis ins Mark getroffen. „Der Schmerz ist noch lange nicht Weg. Der bleibt, mindestens bis zum Sommer“, sagte Kapitän Arjen Robben.

Der Flügelflitzer von Bayern München, der beim 3:2 in Wales am Freitag zweimal erfolgreich war, wird in Hannover fehlen. Das war bereits zuvor zwischen ihm und Blind besprochen worden. Offiziell will Robben nach längerer Verletzungspause kein Risiko eingehen, aber der 31-Jährige wollte sicher auch den drohenden Schmähgesängen der deutschen Anhänger aus dem Weg gehen.

Ob das hämische „Ohne Holland fahren wir zur EM“ angesichts der Geschehnisse von Paris tatsächlich durch das Stadion hallen wird, bleibt abzuwarten. Dem Niederländern ist es egal, sie wollen das so enttäuschend verlaufene Fußball-Jahr erfolgreich abschließen.

Blind kehrt dafür zum so erfolgreichen WM-System mit fünf Defensivspielern zurück. „Die missglückte EM-Quali war der Anlass, um etwas zu verändern“, sagte Mittelfeldregisseur Wesley Sneijder. „Das System hat viel Beifall gefunden, darum sind wir zu ihm zurückgekehrt“, fügte Blind hinzu. Ob es aber auch ohne Robben funktioniert, das ist eine der sportlichen Fragen, die trotz des Terrors von Paris interessant ist.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion