VfL Wolfsburg auf brisanter China-Reise – Viel Arbeit

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Wolfsburgs Manager Klaus Allofs muss die Mannschaft neu zusammenstellen.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times16. Mai 2016
Das wird keine entspannte Dienstreise für Klaus Allofs. In China geht es in dieser Woche für den VfL Wolfsburg auch um die sportliche Zukunft des abgestürzten Fußball-Bundesligisten, der unbedingt wieder zurück in die Champions League will.

Wie schwierig der Neuaufbau eines neuen Top-Kaders wird, erfuhr Allofs bereits am Pfingstsonntag, einen Tag vor der Abreise nach Fernost. In Abwehrchef Naldo verkündete der stabilste VfL-Profi während einer inkonstanten Wolfsburger Saison seinen Abgang. Der 33-Jährige schloss sich vollkommen überraschend dem Europa-League-Teilnehmer FC Schalke 04 an – und das auch noch ablösefrei. Durch das Verpassen des Europapokals verlängerte sich Naldos Arbeitspapier nicht automatisch und musste neu verhandelt werden.

„Wir bedauern diese Entscheidung. Naldo ist ein erfahrener Leistungsträger, mit dem wir gerne weitergearbeitet hätten. Insofern finden wir es schade, dass er das Angebot nicht angenommen hat“, sagte Allofs, für den der Deutsch-Brasilianer eigentlich ein Fixpunkt mitten im personellen Umbruch werden sollte. Der VfL-Sportchef glaubte einem „Kicker“-Bericht zufolge „schon, dass wir Naldo ein großzügiges Angebot gemacht haben“. Ohne Europapokal scheint der VfL allerdings wesentlich unattraktiver als zuvor.

Dass auch das Nationalmannschafts-Duo Julian Draxler und André Schürrle nur missmutig mit nach China fliegt, macht die Situation nicht angenehmer. Beide hoffen, am Dienstag erlösende Neuigkeiten aus der Heimat zu bekommen, wenn Bundestrainer Joachim Löw den vorläufigen EM-Kader bekanntgibt. „Es war eine lange Saison. Für uns Nationalspieler ist das alles andere als optimal“, kritisierte Schürrle die Reise nach China, wo am Mittwoch und am Samstag Spiele gegen Changchun Yatai und die PSV Eindhoven anstehen.

Offensichtlich muss Allofs bei beiden Überzeugungsarbeit leisten, damit nicht auch dieses Duo abspringt. Beide Spieler ließen nach dem 3:1 am letzten Spieltag gegen Absteiger Stuttgart ihre Zukunft offen. „Darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Der Fokus lag auf dem Comeback und jetzt auf der Europameisterschaft“, sagte Draxler, der erst 2015 für 35 Millionen Euro vom FC Schalke 04 gekommen war. Gerüchte über eine Rückkehr bezeichnete Allofs zuletzt als „absurd“.

Schürrle, nach schwierigen Monaten lange als Wechselkandidat gehandelt, zeigte zuletzt deutlich ansteigende Form und glänzte gegen Stuttgart als Doppeltorschütze. „Ich hoffe, er zeigt diese Leistungen in der kommenden Saison von Beginn an“, sagte Trainer Dieter Hecking. Ob Schürrle indes auch nach der EM noch Wolfsburger ist, ist seit dem Pfingstwochenende wieder etwas fraglicher.

Der dringend notwendige Umbruch könnte riesig werden. Luiz Gustavo und Ricardo Rodriguez, die beide nicht mit nach China flogen, haben Ausstiegsklauseln, Torjäger Bas Dost werden mal wieder Wechselgelüste nachgesagt, und Angreifer Max Kruse würde Allofs bei einem Transfer wohl keine Steine in den Weg legen.

Hecking war sich vor der Abreise nach China dennoch sicher: „Wir werden im kommenden Jahr ein sehr gutes Team haben und wieder angreifen.“ Immerhin verkündeten die Niedersachsen am Sonntag die Verpflichtung des kroatischen Top-Talents Josip Brekalo. Für den 17-Jährigen ist nach unbestätigten Medienberichten eine Millionen-Ablöse im höheren einstelligen Bereich fällig. Vom 1. FC Köln soll noch der 22 Jahre alte Yannick Gerhardt kommen.

(dpa)

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