Wolfsburger Finale um Achtelfinal-Einzug

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Julian Draxler will mit Wolfsburg in die K.o.-Runde der Champions League.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times7. Dezember 2015
Im Sieben-Millionen-Euro-Spiel zählen für Weltmeister Julian Draxler keine WM-Freundschaften mit Bastian Schweinsteiger mehr.

Auf dem Weg ins Champions-League-Achtelfinale kann der Jungstar des VfL Wolfsburg im Vorrunden-Finale am Dienstag gegen Manchester United keine Rücksicht auf seinen WG-Mitbewohner aus dem Campo Bahia nehmen. „In erster Linie wollen wir weiterkommen. Basti persönlich wünsche ich es auch. Aber die Konstellation ist natürlich schwierig, da wir das Spiel gewinnen wollen“, sagte Draxler der Deutschen Presse-Agentur.

Dies würde dem VfL im „Highlight-Spiel“ (Draxler) sieben Millionen Euro an Prämien und die erste Achtelfinal-Teilnahme der Clubgeschichte in der Königsklasse bescheren. Schweinsteigers ManUnited müsste dagegen wohl in die Europa League, wenn Eindhoven parallel schon einen Punkt gegen den Letzten Moskau holt. Nur ein Zähler könnte zu wenig sein für den englischen Rekordmeister, der 2011 letztmals in der Gruppenphase scheiterte. „Ich weiß, wie schwierig es in Wolfsburg ist. Sie haben im eigenen Stadion viele Spiele gewonnen und sind sehr stark“, meinte DFB-Kapitän Schweinsteiger vor dem Duell, in dem Wolfsburg bereits ein Punkt zum Weiterkommen reicht.

Doch Wolfsburg will gegen das in dieser Champions-League-Saison auswärts noch sieglose United mehr. „Das musst du zu Hause gewinnen gegen Manchester“, meinte VfL-Torjäger Bas Dost: „Wir sind nicht schlechter als die.“ Das will auch Trainer Dieter Hecking: „Am besten, wir gewinnen das Spiel. Dann sind wir Gruppenerster.“ Das würde dem Vizemeister einen vermeintlich leichteren Gegner in der ersten K.o.-Runde bescheren, die Chance gar aufs Viertelfinale und mindestens weitere sieben Millionen Euro wären größer.

Der Druck des Gewinnen-Müssens lastet schwer auf dem ersatzgeschwächten englischen Tabellenvierten, bei dem Superstar Wayne Rooney verletzt ausfällt. „Die Premier League endet im Mai. Aber die Champions League könnte vorbei sein. Und das ist schlecht für jeden. Für den Club, für die Spieler und für den Trainer“, meinte Coach Louis van Gaal, der nach dem enttäuschenden 0:0 gegen West Ham erstmals auch Schweinsteiger kritisierte. „Ich glaube, er hätte bislang in jeder Partie besser spielen können“, sagte van Gaal.

Schweinsteiger hingegen hadert mit der Offensive seines Teams, dem in den vergangenen drei Pflichtspielen nur ein Tor gelang. „Große Stürmer wie Ronaldo, Messi oder Thomas Müller haben die gleiche Einstellung: Sie wollen Tore erzielen. Davon brauchen wir mehr“, meinte der 31-Jährige vor dem Duell, das auf den Tag genau sechs Jahre nach Uniteds 3:1 im letzten Vorrundenspiel 2009 in Wolfsburg stattfindet.

Damals musste der VfL in die Europa League. Diesmal indes spricht die Ausgangslage klar für Wolfsburg, zumal Manchester laut Juan Mata auf „Frontmann“ Rooney noch weitere sechs Spieler verzichten muss. Wolfsburg bangt noch um den Einsatz des beim bitteren 1:2 gegen Dortmund schmerzlich vermissten Luiz Gustavo.

Der VfL käme selbst bei einer Niederlage noch weiter, sofern Eindhoven nicht gegen Moskau gewinnt. Die Enttäuschung wäre somit riesengroß, müsste Wolfsburg am Ende doch nur in das laut Coach Hecking „Abfallprodukt“ Europa League. Sollte dies aber passieren, könnte es ungemütlich werden beim VfL.

Schon am Samstag schimpfte Manager Klaus Allofs, dass der BVB den Vorjahreszweiten auf zehn Punkte distanziert hat: „Wenn wir das nicht verändern, werden wir irgendwo zwischen dem vierten und siebten Platz landen.“ Das wäre zu wenig für die Ambitionen des VfL, der wieder in die Champions League und dort mindestens ins Achtelfinale will.

Voraussichtliche Aufstellungen:

VfL Wolfsburg: Benaglio – Vieirinha, Naldo, Dante, Rodriguez – Arnold, Träsch – Draxler, Kruse, Schürrle – Dost

Manchester United: De Gea – Darmian, Smalling, Blind, Young – Schweinsteiger, Carrick – Mata, Fellaini, Memphis – Martial

Schiedsrichter: Mazic (Serbien)

(dpa)


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