«Indy500-Lehrling» Alonso: Noch nicht in der Komfortzone

Alles dreht sich im seinen Ausflug. Fernando Alonso stehen weitere turbulente Tage und noch Wochen bevor. Auch ein zweimaliger Weltmeister im Alter von 35 Jahren muss noch lernen. Die Kollegen trauen ihm aber bereits einiges zu.
Titelbild
Fernando Alonso wird am 28. Mai bei den legendären Indy500 starten.Foto: Diego Azubel/dpa
Epoch Times13. April 2017

Fernando Alonso will die vielen zusätzlichen Stunden im Flieger von Europa in die USA und wieder zurück auch zum Video-Studium für seine große Indy500-Herausforderung nutzen.

„Im Moment bin ich noch nicht bereit, ich muss noch viel lernen“, sagte der Spanier. Endlich musste der 35 Jahre alte Pilot mal nicht über seinen erneut enttäuschenden Formel-1-McLaren-Honda reden.

Auch einen Tag nach der Bekanntgabe dreht sich im Fahrerlager des Großen Preises von Bahrain alles um Alonsos Teilnahme an einem der ultimativen Klassiker des Motorsports und dem dafür notwendigen Verzicht auf den Großen Preis von Monaco. „Hi @alo_oficial! Irgendwas sagt uns, dass Fernando ganz schön viel zu tun kriegt im zweiten Teil der FIA-Pressekonferenz“, twitterte Mercedes. „Na …. was denkt ihr, worüber sie hier reden werden?“, fragte das amerikanische Haas-Team via Kurznachrichtendienst – mit Alonso saßen Haas-Pilot Kevin Magnussen und Renault-Fahrer Jolyon Palmer mit auf dem Podium.

Geredet wurde praktisch nur über und mit Alonso, der dabei klarstellte, dass sein Ausflug kein Anzeichen für einen möglichen Abflug nach dieser Saison ist. Sein Vertrag bei McLaren endet dann. Überlegen wie es weitergeht, will er erst nach dem Sommer. Wie sehr sich der Champion von 2005 und 2006 und 32-malige Grand-Prix-Gewinner aber eigentlich nach Erfolgen in der Formel 1 sehnt, wurde auch deutlich. „Mein Wunsch in der Formel 1 zu gewinnen ist größer als jede Herausforderung, die ich irgendwo anders finden kann.“

Dennoch fährt Alonso jetzt erstmal zweigleisig, um irgendwann als zweiter Pilot nach dem Briten Graham Hill die sogenannte „Triple Crown“ des Motorsports zu holen: Den Sieg in Indianapolis, danach der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Zusammen mit dem Großen Preis von Monte Carlo bilden die drei absoluten Klassiker die Dreifach-Krone. In Monaco gewann Alonso bereits 2006 und 2007.

Dabei war es zunächst als Scherz gemeint, als McLaren-Geschäftsführer Zak Brown Alonso auf einen Start bei den Indy500 angesprochen hatte. „Es war einer dieser Witze mit ein bisschen Wahrheit drin“, sagte der Amerikaner. Er habe vor dem Saisonauftakt der Formel 1 in Australien zu Alonso gesagt: „Hey, wir sollten irgendwann Indy zusammen machen.“ Er habe das nur gesagt, um zu sehen, wie Alonso reagiere. Und laut Brown scherzte Alonso auch entsprechend zurück. Aus dem vermeintlichen Spaß wird aber Ernst.

„Ich stelle mir das nicht einfach vor“, meinte Alonsos ehemaliger Teamkollege Lewis Hamilton, aber Alonso werde dort der beste Pilot im Fahrerlager sein. „Ich bin in diesen Autos noch nicht in meiner Komfortzone. Ich habe aber keine Angst, es auszuprobieren“, sagte Alonso, der am 28. Mai der 13. Weltmeister in der Starterliste der Indy500 sein wird.

Wer ihn neben Stammpilot-Neuling Stoffel Vandoorne in Monaco ersetzt, ist noch offen. Jenson Button wäre der logische Nachrücker, nachdem der Ex-Weltmeister am Ende der vergangenen Saison seinen Stammplatz abgegeben hatte. Der Weltmeister von 2009 gehört aber weiter zum Fahrer-Kreis von McLaren und twitterte bereits belustigt nach Alonsos Bekanntgabe: „Warum habe ich so viele verpasste Anrufe?“ (dpa)



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